In Zeiten des Klimawandels steht Nachhaltigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste von Politikern, Unternehmen und Verbrauchern. Aufgrund der omnipräsenten Diskussionen um Diesel-Fahrverbote und landesweiten Aktionen wie “Fridays for Future” wächst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Bevölkerung und motiviert viele zu einem “grünen” Lebensstil: Müllvermeidung, Energieeffizienz und dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. So weit, so lobenswert. Doch wie steht es um nachhaltige Investments? Viele Anleger möchten ihr Kapital nicht nur rentabel, sondern auch “grün” anlegen. Am liebsten in Unternehmen, die nach sogenannten “ESG-Standards” wirtschaften.
ESG als Standard für nachhaltige InvestmentsESG steht dabei für “Environment, Social, Governance”. Also für eine nachhaltige Unternehmensführung, die Umweltaspekte ebenso beherzigt, wie soziales Engagement und eine ethische Unternehmensführung. Konzerne, die beispielsweise der Umwelt schaden, Menschen ausbeuten oder im Rüstungsgeschäft tätig sind, scheiden als ESG-Investment von vornherein aus. “Grünes Licht” gibts dagegen für Unternehmen, die dafür sorgen, dass “ein System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt” und, dass “künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ So die Nachhaltigkeits-Definition der Bundeszentrale für politische Bildung.
Gutes Gewissen, gute Rendite?Diese moralisch einwandfreien, nachhaltigen Investments erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Mit einem Anlagevolumen von rund 171 Milliarden Euro hat die Summe nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) 2018 einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahr wuchs das unter Berücksichtigung von strengen sozialen, ökologischen und auf eine gute Unternehmensführung bezogene Kriterien angelegte Vermögen damit um neun Prozent. Jeder zweite deutsche Sparer hat der Umfrage von Union Investment zufolge bereits von dieser Geldanlageform gehört.
Vor vier Jahren waren es erst 39 Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten hält nachhaltige Investments zudem für attraktiv, was einem Anstieg um zwölf Prozentpunkte entspricht.
Ob nachhaltige Investments langfristig aber tatsächlich besser abschneiden, als andere Anlageformen, bleibt umstritten. Als sicher gilt jedoch, dass sich in dem rasant wachsenden Markt wie so oft auch einige, schwarze Schafe tummeln.
Grüne Investments, grauer Markt
So zum Beispiel der Windkraftanlagenbauer Prokon, der vor rund fünf Jahren Insolvenz anmelden musste und tausende Kleinanleger um ihr Erspartes brachte. Zuvor hatten Finanzvermittler und Prokon selbst mit “sechs Prozent Rendite pro Jahr und mehr!” um die Gunst öko-affiner Investoren geworben, die Geld mit gutem Gewissen verdienen wollten. Obwohl verschiedenen Medien immer wieder vor Prokons riskantem Geschäftsmodell gewarnt hatten, tappten rund 75.000 Anleger in die Nachhaltigkeits-Falle. Sie verloren gut 40 Prozent ihres Einsatzes - insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro.
Oder die (zweite) Pleite der Solarworld AG 2017: Jahrelang wurde “Sonnenkönig” Frank Asbeck von Politik, Medien und Anlegern als Wegbereiter und Musterbeispiel für nachhaltiges Investieren gefeiert. Doch der zunehmenden Billigkonkurrenz aus China war Solarworld letzten Endes nicht gewachsen.
Mittlerweile gibt es ein breites Angebot an vermeintlich nachhaltigen Geldanlagen – von “grünen”
ETFs, Sparanlagen bis hin zu nachhaltigen
Fonds. Das juristisch nicht ausreichend definierte Etikett "Nachhaltigkeit" bedeutet allerdings keineswegs automatisch mehr Anlegerschutz, Rendite oder Vertrauenswürdigkeit im Anlageuniversum. Investoren sind deshalb gut damit beraten, sich nicht vom “grünen Schein” allein blenden zu lassen, sondern mögliche Anlageformen einer genauen Prüfung zu unterziehen.
Im
boerse.de-Aktienbrief haben wir das bereits für Sie erledigt: In Deutschlands großem Börsenbrief finden Sie ausschließlich die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten
Aktien der Welt, die “harten” Qualitätskriterien standhalten konnten. Dazu zählen: Eine erfolgreiche, mindestens zehnjährige Kurshistorie, sowie ein geringes Verlustrisiko. Dass sich Rendite und Nachhaltigkeit hervorragend vereinbaren lassen beweist übrigens
boerse.de-Aktienbrief-Champion Symrise, dessen Engagement bereits zum zweiten Mal mit dem Preis “Deutschlands nachhaltigste Großunternehmen 2019” gekrönt wurde.
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,
Ihre Miss boerse.de
Quelle: boerse.de