„Neue Impulse für den Dax“, wer bei der Überschrift jetzt sofort an einen Rallye-Schub bei den deutschen Blue Chips denkt, der liegt knapp daneben. Denn gemeint sind damit die Pläne der Deutschen Börse AG, den heimischen Leitindex mit einigen Änderungen zu modernisieren und gleichzeitig auch spannender zu machen. Dabei hat dieser Reformwillen einen ernsten Hintergrund. Im Detail:
Wirecard wirkt nach!Der Bilanzskandal von Wirecard sowie die anschließende Insolvenz des Online-Zahlungsdienstleisters haben den Dax und damit die gesamte deutsche Aktienkultur bis ins Mark erschüttert. Die Aufarbeitung des größten Betrugs in der Indexgeschichte wird zwar noch Jahre dauern, doch so lange will die Deutsche Börse als Herausgeber der Dax-Indizes nicht mehr warten. Schon jetzt wird der Arbeitskreis Aktienindizes zu Beratungen über mögliche Veränderungen bei den Top 30 zusammentreffen, bis zum Jahresende sollen erste Ergebnisse vorliegen. Das bedeutet:
Das sind die Voraussetzungen!Viel Arbeit für das Gremium, das sich aus Mitarbeitern der Deutschen Börse sowie Vertretern von Banken und Investoren zusammensetzt. Denn der Dax ist in die Jahre gekommen; seit der Einführung am 1. Juli 1988 sind unverändert 30 Titel im Index gelistet. Die müssen vorher drei Grundvoraussetzungen erfüllen, um überhaupt als Blue Chip infrage zu kommen: Listing im Prime Standard, fortlaufender Handel auf Xetra und einen Streubesitzanteil von mindestens 10%. Die tatsächliche Index-Zusammensetzung staffelt sich dann nach Xetra-Umsatz und Streubesitz-Marktkapitalisierung. Andere Kriterien bleiben dabei unberücksichtigt, wie ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit zeigt. Konkret:
Ausgerechnet Delivery Hero!Nach dem Rauswurf von Wirecard rückte mit dem Online-Essenslieferanten Delivery Hero ausgerechnet ein Unternehmen in den Dax auf, das seit seiner Gründung vor rund neun Jahren noch nie schwarze Zahlen schreiben konnte! Damit ist ein erster Ansatz für die Neuausrichtung der Statuten zur Indexaufnahme bereits gefunden; vorstellbar wäre bspw. eine Klausel, wie sie im US-amerikanischen S&P 500 enthalten ist. Dort muss ein Aufstiegskandidat nämlich mindestens vier Quartale in Folge im Gewinn abschließen, um Mitglied bei den Standardwerten zu werden. Und:
Mehr kann manchmal besser sein!Auch über eine Aufstockung des Dax dürfte nun ernsthaft nachgedacht werden. Wie das gehen könnte, zeigt der Blick in den September 2018 – damals erweiterte die Deutsche Börse AG den MDax von 50 auf 60 (Neben-)Werte, womit der Index deutlich tech-lastiger, aber auch vielseitiger wurde. Der Performance hat das keineswegs geschadet; das Börsenbarometer kletterte Anfang des Jahres erst auf neue Allzeithochs, die aktuelle Bestmarke ist bei 29.355 Zählern zu finden und stammt vom 19. Februar. Apropos Diversifikation:
Frischer Wind für die Blue Chips?Die würde dem Dax tatsächlich nicht schaden, schließlich hängt dem Börsenbarometer der Makel an, „aus der Zeit“ zu sein. Wen wunderts, schließlich spiegelt das Gros der aktuellen Blue Chips eher die Vergangenheit (Automobilindustrie, Finanzbranche) als die Zukunft der deutschen Wirtschaft wider. Etwas frischen Wind könnte dem Leitindex also guttun! Übrigens:
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Markus Schmidhuber
boerse.de-Contentmanager