BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der französische Autobauer Renault hat im ersten Halbjahr einen hohen Milliardenverlust verbucht. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Fehlbetrag von 11,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Schuld war die Beteiligung am japanischen Autobauer
Nissan , ohne die Renault 461 Millionen Euro Gewinn gemacht hätte. Vor einem Jahr hatte
Renault einen Überschuss von 1,3 Milliarden Euro erzielt.
Renault hatte bereits Anfang Juli mitgeteilt, dass eine Änderung der Bilanzierung der
Nissan-Anteile schwer auf dem ausgewiesenen Nettoergebnis lasten werde. Folgen für die Dividende soll die Bewertungsänderung aber nicht haben, wie der Konzern erneut betonte. Die Aktie von
Renault fiel am Vormittag um fast zwei Prozent.
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Info ... Die Franzosen hatten nach Streitigkeiten ihre langjährige Allianz mit Nissan schrittweise gelockert und Anteile abgestoßen. Nun weisen sie ihren mittlerweile auf 36 Prozent gesunkenen
Nissan-Anteil nur noch als Finanzbeteiligung aus. Zur Berechnung des Wertes wurde nun Nissans Aktienkurs Ende Juni herangezogen. Der Aktienkurs der Japaner ist in den vergangenen zwölf Monaten um ein Drittel gesunken.
Zahlen zum Tagesgeschäft hatte
Renault bereits vorgelegt und wegen schwacher Geschäfte da auch seine Jahresprognose gekappt. Im ersten Halbjahr stieg zwar der Umsatz um 2,5 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro. Die operative Marge fiel jedoch um gut zwei Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.
Wegen der Abwärtstrends in der Branche, des steigenden Konkurrenzkampfs und einer schwächeren Nachfrage peilt der am Vorabend bestellte neue Konzernchef Francois Provost im Gesamtjahr nur noch rund 6,5 Prozent an, nach zuvor in Aussicht gestellten mindestens 7 Prozent. Der freie Barmittelzufluss dürfte zwischen 1,0 und 1,5 Milliarden Euro liegen./men/zb/mis
Quelle: dpa-AFX