Super Micro Computer: Aktie crasht um 33% - was ist denn da los?

Donnerstag, 31.10.24 14:44
Bildquelle: fotolia.com

Die Aktie von Super Micro Computer war im vergangenen Jahr eine der absoluten Highflyer an der Börse. Getrieben durch den KI-Boom verzeichnete sie einen Anstieg von 240 Prozent. Anfang des Jahres setzte sich die Rally eindrucksvoll fort, und die Aktie erreichte Mitte März ihr bisheriges Allzeithoch von 108 Euro, was einem Anstieg von über 300 Prozent entspricht. Von dort aus begann jedoch eine deutliche Seitwärtsbewegung. Anfang August setzte dann ein starker Abwärtstrend ein, und gestern verlor die Aktie besorgniserregende 33 Prozent, fiel auf 30 Euro und markierte damit den schlechtesten Tag in der Unternehmensgeschichte. Auch heute geht es um rund 10 Prozent in den Keller. Seit dem Hoch im März ist die Aktie um über 70 Prozent eingebrochen. Trotzdem liegt sie seit Jahresbeginn noch ca. 10 Prozent im Plus.

Langfristige Performance und Anlagerisiko der Super Micro Computer Aktie

 

Trotz des starken Kursrückgangs bleibt die Aktie von Super Micro Computer auf Sicht der letzten drei Jahre, mit einer Kursverzehnfachung, die beste Aktie im Nasdaq 100. Allerdings verfügt die Supermicro-Aktie erst seit vier Jahren über eine durchgehende Kurshistorie, weshalb sie nicht für die Auswahl der 100 Champions aus dem boerse.de-Aktienbrief (Gratis-Download) infrage kommt. Die Champions-Auswahl erfordert eine mindestens zehnjährige, überdurchschnittliche Kursperformance. Zudem weist die Risikokennziffer (Verlust-Ratio) von 5,47 auf ein sehr hohes Anlagerisiko im Vergleich zum Champions-Schnitt von 2,01 hin.

Vorwürfe und Rücktritt von Ernst & Young belasten die Aktie

 

Ende August erhob der Shortseller Hindenburg Research in einem Bericht schwere Vorwürfe gegen Super Micro Computer, darunter Bilanzmanipulation und die Umgehung von US-Sanktionen. Dies führte unmittelbar zur Verschiebung des Jahresberichts und einem drastischen Kursrückgang. Anschließend konnte sich die Aktie kurzzeitig erholen und stieg von 35 auf 45 Euro. Doch gestern folgte die nächste Hiobsbotschaft: Der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young legte sein Mandat mit der Begründung nieder, dass er sich nicht mehr auf die Darstellungen der Geschäftsleitung und des Prüfungsausschusses verlassen könne. Diese Aussage heizte die Gerüchte um einen möglichen Bilanzskandal weiter an und führte zu einem erneuten Kurseinbruch von einem Drittel des Wertes an nur einem Tag. Super Micro Computer erklärte, dass keine Änderungen an den bisherigen Bilanzen erwartet würden, und kündigte die Suche nach einem neuen Abschlussprüfer an.

Können die Quartalszahlen eine Trendwende einleiten?

 

Am 5. November wird Super Micro Computer die Ergebnisse für das erste Quartal bekanntgeben. Die Lage des Unternehmens bleibt angespannt, und die Volatilität der Aktie dürfte hoch bleiben, solange die Vorwürfe nicht vollständig ausgeräumt sind. Trotz der aktuellen Unsicherheiten bleibt Super Micro Computer einer der großen Profiteure des KI-Booms und überzeugt mit starkem Umsatz- und Gewinnwachstum. Der Hardwarekonzern arbeitet eng mit führenden Chipherstellern wie Nvidia und AMD zusammen, und die Auslieferungszahlen für Server bewegen sich auf hohem Niveau. Sollte das Unternehmen mit den kommenden Quartalszahlen positiv überraschen, könnte die Aktie wieder ansteigen. Die Situation bleibt für Anleger jedoch vorerst ungemütlich.

Champions als langfristig stabilere Alternativen zur Super Micro Aktie

 

Die Super Micro Computer Aktie ist extrem volatil und damit nicht für Anleger mit schwachen Nerven geeignet. Das Anlagerisiko ist hoch, und die Aktie kann erst seit etwa vier Jahren kontinuierlich verfolgt werden. Im Gegensatz dazu zeichnen sich die 100 Champions aus dem boerse.de-Aktienbrief durch eine mehr als zehnjährige, überdurchschnittliche Kursrendite bei deutlich unterdurchschnittlichem Risiko aus. Unter diesen Champions befinden sich interessante KI-Alternativen zu Super Micro Computer wie Nvidia, Broadcom oder Microsoft sowie zahlreiche weitere spannende Werte aus unterschiedlichen Branchen. Sie können den boerse.de-Aktienbrief hier kostenlos herunterladen.

Quelle: boerse.de

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