Vermögen in Deutschland – Aktien und Immobilien schaffen Wertsteigerung

Mittwoch, 17.04.19 16:32
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

es ist keine Überraschung, dass die privaten Ver­mö­gen in den vergangenen Jahren deut­lich ge­stie­gen sind. Dabei sorgen vor allem Anlagen in Aktien und Immobilien für Kontinuität im Wertzuwachs. Leider hat sich aber nichts daran geändert, dass die Deutschen zu wenig in Aktien – also in Unternehmensbeteiligungen – investieren.

Argumente für Aktienförderer liefern neue Zahlen zur Entwicklung des Ver­mö­gens pri­va­ter Haus­hal­te zwi­schen 2014 und 2017. So er­höh­te sich das durch­schnitt­li­che Net­to­ver­mö­gen der Haus­hal­te um 18.300 Euro. Ins­be­son­de­re Haus­hal­te mit Im­mo­bi­li­en- und Ak­ti­en­be­sitz pro­fi­tier­ten von den ge­stie­ge­nen Prei­sen die­ser Werte. „Die Er­geb­nis­se un­ter­strei­chen damit er­neut die Be­deu­tung von Im­mo­bi­li­en für die Ver­mö­gens­be­stän­de von pri­va­ten Haus­hal­ten“, heißt es hier­zu im ak­tu­el­len Mo­nats­be­richt der Bun­des­bank. Bei Haus­hal­ten, die ihre Im­mo­bi­lie selbst nutz­ten, stieg das Im­mo­bi­li­en­ver­mö­gen zwi­schen 2014 und 2017 im Schnitt um 27.000 Euro be­zie­hungs­wei­se 12 Pro­zent an. Der Wert von Ak­ti­en, die Haus­hal­te di­rekt hiel­ten, stieg um etwa 5000 Euro be­zie­hungs­wei­se 13 Pro­zent. Auch die Ver­mö­gen vie­ler Mie­ter und ver­mö­gens­är­me­rer Haus­hal­te­ leg­ten zu. Für diese Ent­wick­lung sind laut der Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten vor allem die ge­stie­ge­nen Ein­kom­men ur­säch­lich. Sie er­mög­lich­ten auch är­me­ren Haus­hal­ten, Er­spar­nis­se zu bil­den.

Die Fach­leu­te der Bun­des­bank un­ter­such­ten auch die Un­gleich­heit in Deutsch­land. „Nach wie vor ist Deutsch­land ein Land, in dem die pri­va­ten Ver­mö­gen un­gleich ver­teilt sind“, schrei­ben sie in dem Be­richt. Dies lässt sich unter an­de­rem am An­teil ab­le­sen, der den reichs­ten 10 Pro­zent der pri­va­ten Haus­hal­te ge­hört. Dazu zäh­len Haus­hal­te, die im Jahr 2017 min­des­tens 555.400 Euro Net­to­ver­mö­gen be­sa­ßen. Diese Grup­pe nann­te 2017 in Deutsch­land etwa 55 Pro­zent des ge­sam­ten Net­to­ver­mö­gens ihr Eigen.

Auf die hohe Un­gleich­heit in Deutsch­land deu­tet auch der so­ge­nann­te Gini-Ko­ef­fizient hin. Dieser Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Der Gini-Ko­ef­fi­zi­ent nimmt in der Regel Werte zwi­schen 0 Pro­zent und 100 Pro­zent an: Ein Wert von 0 Pro­zent be­schreibt eine per­fek­te Gleich­ver­tei­lung, ein Wert von 100 Pro­zent eine ma­xi­mal un­glei­che Ver­tei­lung.  Im Jahr 2017 lag er in Deutsch­land für das Net­to­ver­mö­gen der pri­va­ten Haus­hal­te bei 74 Pro­zent (im Jahr 2014: 76 Pro­zent). Somit war das Net­to­ver­mö­gen hier­zu­lan­de un­glei­cher ver­teilt als Fach­leu­te es für den Eu­ro­raum ins­ge­samt für das Jahr 2014 er­mit­telt hat­ten (68,5 Pro­zent). Neue­re Zah­len be­le­gen zudem, dass die Net­to­ver­mö­gen in Deutsch­land un­glei­cher ver­teilt sind als beispielsweise in Ita­li­en (61,6 Pro­zent im Jahr 2016).

Die Bun­des­bank un­ter­such­te auch, ob Merk­ma­le wie die Re­gi­on, in der ein Haus­halt lebt, das Alter oder der Fa­mi­li­en­stand der Re­fe­renz­per­son Hin­wei­se dar­auf geben, ob ein Haus­halt eher ver­mö­gend ist oder nicht. Hier­bei fan­den sie her­aus, dass die Net­to­ver­mö­gen im Osten Deutsch­lands deut­lich ge­rin­ger waren als im Wes­ten. Das liegt laut den For­sche­rin­nen und For­schern auch daran, dass im Osten we­ni­ger Haus­hal­te Im­mo­bi­li­en be­sit­zen als im Wes­ten. Je flä­chen­de­cken­der Wohn­ei­gen­tum ge­hal­ten wird, umso mehr Men­schen kön­nen näm­lich von stei­gen­den Im­mo­bi­li­en­prei­sen pro­fi­tie­ren. Auch das Alter der Re­fe­renz­per­so­nen in den Haus­hal­ten ist ent­schei­dend. So haben laut der Stu­die Haus­hal­te, in denen diese Per­son zwi­schen 16 und 24 Jahre alt ist, das ge­rings­te Net­to­ver­mö­gen. Das Ver­mö­gen nimmt dann bis zur Al­ters­grup­pe der ab 65-Jäh­ri­gen immer wei­ter zu. Ab die­sem Alter „ent­spa­ren“ viele Men­schen und schen­ken bei­spiels­wei­se ihren Kin­dern Teile ihres Ver­mö­gens.

Der Vergleich der Jahre 2014 und 2016 zeig­t schließlich, dass die Haus­hal­te nach wie vor nur zö­ger­lich in Wert­pa­pie­re in­ves­tier­ten. Zudem hiel­ten sie einen sub­stan­zi­el­len Teil ihres Fi­nanz­ver­mö­gens in li­qui­den und als ri­si­ko­arm emp­fun­de­nen An­la­ge­for­men, ob­wohl diese der­zeit nur ge­rin­ge Ren­di­te ab­wer­fen. Es gebe zudem erste Anzeichen dafür, dass weniger Haushalte in längerfristige Anlagen investieren wie etwa Verträge zur privaten Altersvorsorge oder kapitalbildende Lebensversicherungen.

Diese Untersuchung zeigt einmal mehr, wie entscheidend Anlagen in Sachwerte für die Vermögensentwicklung sein können – keine Überraschung im historischen Nahe-Null-Zinszeitalter. Und es lässt sich daraus ableiten, dass sinnvolle Kapitalanlage-Streuung gar nicht so kompliziert sein muss, wie oft behauptet wird. Ich möchte an meine Uralt-Formel erinnern, die drei gängige Anlageklassen abdeckt: Aktien + Immobilien + Gold = Anlageerfolg. Eine Kombination von mobilen (Aktien) und immobilen (Haus und Grund) Performance-Bringern mit einem Sicherheitselement (Gold).  

Machen Sie weiter mit – und machen Sie’s gut!

Hermann Kutzer

Redaktion
Aktien-Ausblick

Quelle: boerse.de

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