seit Wochen dominieren diese Dauerthemen den Aktienmarkt: die hohen Inflationsraten einerseits und die darauffolgende Reaktion der weltweiten Notenbanken – nämlich das Drehen an der Zinsschraube - andererseits. Hierbei atmet besonders eine Branche in der Finanzwelt etwas auf, weil die Kapitalmarktzinsen wieder anziehen: die Lebensversicherer.
Ich persönlich war noch nie ein Freund von einer Lebensversicherung als Kapitalanlage. Diese Altersvorsorge-Produkte haben aber nicht erst seit der Finanzkrise 2007/2008 mit ihren einhergehenden weltweiten Dauerniedrigzinsen für negative Schlagzeilen gesorgt. Kunden wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch immer weiter gesenkte Renditen zum Teil kalt erwischt. Denn:
Die Renditen von Lebensversicherungen bleiben mager
Die Lebensversicherung war und ist bis heute bei vielen konservativen Anlegern als Teil der eigenen Altersvorsorge fest eingeplant. Nun hört man aktuell vermehrt Stimmen aus der LV-Branche, dass es wieder aufwärtsgeht. Sowohl mit den Gewinnaussichten als auch mit den Renditen der Produkte. Wirklich?
Fakt ist, dass bei einer Inflationsrate von fast zehn Prozent eine Lebensversicherung mit einer Nettoverzinsung von 3 Prozent jedem LV-Kunden das gleiche einbringt wie vor zehn Jahren, als zwar die Inflationsrate niedriger, aber auch die Gesamtverzinsung einer Lebensversicherung bescheiden war.
Damals wie heute gilt aber unterm Strich: Kein Kunde macht eine gute Rendite, entsprechend kommt die eigene Altersvorsorge nicht voran. Wie man außerdem aus der Branche hört, tut sich der eine oder andere Lebensversicherer schwer, sein Renditeziel in den nächsten Jahren auch wirklich zu erreichen. Hinzu kommt:
Im Portfolio von Lebensversicherungen ist der Aktienanteil gering
Nach wie vor scheuen sich viele Lebensversicherer davor,
Aktien als die über viele Jahrzehnte erfolgreichste Anlageform in ihre Produkte (besser) zu integrieren. Im Detail:
Laut GAC-Daten lag die Aktienquote in der Asset Allocation (also: im Vermögenswert) bei den Lebensversicherungen im vergangenen Jahr 2021 durchschnittlich bei rund 6 Prozent. Fünf Jahre zuvor lag diese bei etwas mehr als 4 Prozent – und jede sechste Lebensversicherung hat sogar überhaupt keine Aktien im Portfolio. Das bedeutet:
Der Kunde bekommt gar nicht die Möglichkeit, in Zeiten von hoher Inflation über Lebensversicherungen auch seine Altersvorsorge mit Wertpapieren abzusichern und gleichzeitig auszubauen, die nachweislich auf lange Sicht
den persönlichen Vermögensaufbau optimieren und erfolgreich machen. Sie wissen:
Aktien sind weiterhin essentiell für den erfolgreichen Vermögensaufbau
Wir sprechen hier von Papieren der
Vermögensaufbau-Champions. Das sind Aktien von Unternehmen, die über eine marktdominierende Preissetzungsmacht und starke Bilanzen verfügen, die der Inflation und steigenden Zinsen (besser) standhalten können. Das heißt:
Auch in den kommenden Jahren
führt kein Weg an Aktien vorbei, wenn es um den persönlichen Vermögensaufbau geht. Lebensversicherungen können da in Sachen Rendite einfach nicht mithalten – auch wenn die Kapitalmarktzinsen wieder langsam ansteigen.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg und Spaß bei der Geldanlage!
Ihr
Christoph A. Scherbaum
Finanzjournalist und Börsen-Fan
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