Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
bei „grünen” Aktien denken viele Anleger zunächst an Unternehmen aus der Windkraft- oder Solarbranche. Doch seit einigen Jahren wird ein weiterer Energielieferant als nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen diskutiert: Wasserstoff. Genauer gesagt „grüner Wasserstoff”, der eine wichtige Rolle im Rahmen der Energiewende spielen soll – zumindest, wenn es nach den Plänen von Wirtschaft, Politik und Wasserstoff-Investoren geht.
Mit Wasserstoff in eine „grüne” Zukunft?Wasserstoff ist ein Energieträger mit hohem Speicherpotenzial, der durch die elektrolytische Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff entsteht. Als Sekundärenergie muss er aber zuerst unter Verwendung von Primärenergie hergestellt werden. Wird für die Elektrolyse ausschließlich regenerativ gewonnene Energie eingesetzt, spricht man von „grünem” Wasserstoff: ein praktisch CO2-freier und emissionsfreier Energieträger. Dieser soll als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, die dann u.a. anstelle von Kohle, Öl und Erdgas eingesetzt werden können.
Im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sollen 445 Millionen Euro an Fördermitteln für den Wasserstoffeinsatz in der Industrie bis 2024 zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen die im Rahmen eines umfassenden Konjunkturpaketes durch den Koalitionsausschuss beschlossenen neun Milliarden Euro.
An gutem Willen und finanzieller Förderung scheint es also nicht zu fehlen. Doch trotz allem bleiben Wasserstoff-Aktien eine „Zukunftswette”, bei der Anleger ein hohes Risiko eingehen – wie die folgenden drei Branchenvertreter beweisen:
Drei Wasserstoff-Aktien im PorträtNeben „Pure Playern" (Ballard Power Systems, Nel ASA …), also Unternehmen, deren Geschäftsmodell ausschließlich auf Wasserstoff basiert, gibt es auch sogenannte „Blended Player". Dazu zählen diversifizierte Konzerne wie beispielsweise Siemens Energy, die neben Wasserstoff noch weitere Geschäftsbereiche haben.
- Ballard Power Systems
Das kanadische Unternehmen stellt Brennstoffzellen und Wasserstoff-Antriebe her, die in Bussen, Lkws, Gabelstaplern, Schiffen oder Flugzeugen verbaut werden können. Doch das Geschäft ist kostspielig und bringt (noch) zu wenig ein, weshalb Ballard Power seit Jahren rote Zahlen schreibt. Entsprechend negativ ist auch die Aktienkursrendite: Innerhalb des vergangenen Jahres stehen -22% zu Buche.
- Nel ASA
Ähnlich erging es dem norwegischen Unternehmen Nel ASA: Nach jahrelangen Kursgewinnen verlor die Nel-ASA-Aktie innerhalb der vergangenen zwölf Monate rund 25% an Wert. Nel ASA liefert Lösungen für den gesamten Wasserstoffprozess – von der Erzeugung und der Speicherung bis hin zur Verteilung – und bedient damit viele Branchen. Doch vor allem die Beteiligung am umstrittenen E-Lkw-Hersteller Nikola Motor erwies sich bis dato als Verlustgeschäft.
- Siemens Energy
Die Siemens-Tochter setzt – neben konventioneller Kraftwerkstechnik – auf erneuerbare Energien wie Wasserstoff und sucht aktuell nach einem Standort für die industrielle Fertigung von Elektrolyseuren. Ein potenzieller Milliardenmarkt, von dem Siemens Energy(-Investoren) aktuell jedoch noch nicht profitiert: Seit dem IPO vor rund zwei Jahren stehen gerade einmal magere zwei Prozent Gesamtrendite auf der Kurstafel.
Ob Wasserstoffprojekten die Zukunft gehört, oder ob es sich dabei lediglich um „viel heiße Luft” handelt, wird sich erst noch herausstellen. Einstweilen sind Aktien von Branchenvertretern wie Nel ASA oder Ballard Power spekulativ und aufgrund ihrer hohen Volatilität nicht für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet.
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Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,
Ihre Miss boerse.de
Quelle: boerse.de