Rosenheim (boerse.de) - Einer Studie des Fondsanalysehauses Morningstar zufolge ist die umstrittene Wertpapierleihe bei ETFs weit verbreitet. 45 Prozent der Indexfonds, die alle Wertpapiere im Portfolio halten, haben sie verliehen. Durch diese Praxis erzielen die Fonds zusätzliche Erträge, die zur Absenkung der Gesamtkostenquote verwendet werden können. Im Jahr 2011 praktizierten insgesamt 75 Prozent aller Aktien-ETFs und rund 25 Prozent aller Rentenindexfonds die Wertpapierleihe. Das Volumen war jedoch bei Renten-ETFs mit 54 Prozent wesentlich höher als bei Aktienindexfonds, die auf 46 Prozent kamen. 85 Prozent der Fonds haben weniger als 50 Prozent des Nettoinventarwerts verliehen. In Europa gibt es keine Beschränkung für die Beleihung, während in den USA eine Obergrenze von 50 Prozent vorgegeben ist.
Aufgrund der Gefahren, die sich bei einer Insolvenz des Vertragspartners ergeben können, gehen manche Fondsgesellschaften dazu über, den Vorgang einzuschränken oder transparenter zu gestalten. Immer mehr Emittenten veröffentlichen Details zu den Geschäften auf ihrer Website. Die Europäische Börsenaufsichtsbehörde ESMA fordert die vollständige Ausschüttung der Erträge, die durch die Wertpapierleihe erzielt werden.
Quelle: boerse.de