Wetterkapriolen an der Börse

Donnerstag, 16.07.09 12:00
Bildquelle: iStock by Getty Images

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht haben Sie auch schon immer vermutet, dass das Wetter für das Auf- und Ab der Kurse verantwortlich sein muss. Scheint die Sonne, steigen die Kurse. Regnet es, fallen die Notierungen. Da Börse – wie schon Altmeister André Kostolany bemerkte – zu 90 Prozent Psychologie ist, dürfte es durchaus plausible Erklärungen für diese Hypothese geben. Zumal jeder Einzelne die Auswirkungen von Nebel, Wind oder Regen bzw. blauem Himmel und Sonnenschein auf die eigene Stimmung feststellen kann. Jetzt gibt es sogar eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen darüber. Konkret:

So wies bspw. der US-Wirtschaftswissenschaftler Edward Saunders einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen New Yorker Bewölkungsdichte und Wall Street-Kursentwicklung nach. Zum gleichen Ergebnis kommen David Hirshleifer und Tylor Shumway, die dafür 26 verschiedenen Märkte mit den Meteorologischen Daten abgeglichen haben. Die Ergebnisse verwundern auf den ersten Blick kaum. Dennoch:

Im Zeitalter des Internet handeln die meisten Anleger geographisch gar nicht am Börsenort. Während es bspw. in New York oder in Frankfurt regnet, geben Investoren in Kalifornien oder am Gardasee bei strahlendem Sonnenschein die Orders ab. Daher konzentrieren sich andere Untersuchungen auf die Market Maker vor Ort. William Goetzman und Ning Zhu stellten dabei fest, dass die Geld-Brief-Spanne an der Wall Street umso höher ausfällt, je mehr Wolken über New York hängen. Für Frankfurt hat TU-Professor Schiereck dieses Phänomen beobachtet. Je mieser das Wetter in der Hessen-Metropole, desto größer wird die Spanne zwischen An- und Verkaufskursen. Das zeigt vor allem:

Börse bietet auch ein breites Betätigungsfeld für Statistiker, um alle möglichen und unmöglichen Zusammenhänge an den Haaren herbeizuziehen. Doch bevor Sie jetzt beginnen, Ihre Investments auf Wetterbericht, Mondphasen oder Sternzeichen auszurichten, rate ich Ihnen, lieber die objektiven Kennzahlen der Performance-Analyse im boerse.de-Aktienbrief heranzuziehen und sich für das Kauftiming an der 200-Tage-Linie sowie am Champions-Oszillator zu orientieren. Anstelle des Zockens aufgrund kurzfristiger Wetterkapriolen entscheiden Sie sich auf diese Weise für den langfristigen Anlageerfolg.

Mit besten Empfehlungen
Ihr

Thomas Driendl

Thomas Driendl erklärt Ihnen mehr zum Thema Aktien-Anlage im kostenlosen Aktien-Ausblick hier eintragen und unterstützt Sie mit konkreten Empfehlungen im boerse.de-Aktienbrief. Hier kostenlos testen.

Quelle: bv



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