BASF-Aktie mit Achterbahnfahrt: Hoffen auf die Quartalszahlen

Montag, 01.07.24 09:55
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial



“Zyklisch” ist das Wort, das BASF als Konzern und dessen Aktienkursverlauf wohl am besten beschreibt. Seit über zehn Jahren befindet sich der Dax-Titel auf einer Achterbahnfahrt, die kein Ende zu kennen scheint: Der Preis pro BASF-Aktie schwankt zwischen 40 Euro und 95 Euro in der Spitze, wobei im Zehn-Jahres-Mittel unterm Strich ein Verlust von sechs Prozent pro Jahr zu Buche steht. Dennoch sind manche Analysten und Investoren zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit die endgültige Trendwende nach oben beginnt. Abgesehen von der negativen BASF-Kurshistorie gibt es aber noch andere Gründe, die gegen ein BASF-Investment sprechen.

 

BASF: Fokus auf China und Sparprogramm

 

Zum Beispiel machen die flaue Weltkonjunktur und die hohen Energiepreise BASF zu schaffen. Deshalb haben die Ludwigshafener bereits 2022 ein Sparprogramm angekündigt. Dieses umfasst den Abbau von über 3000 Jobs weltweit, sowie die Stilllegung mehrerer energieintensiver Chemieanlagen, etwa für Ammoniak. Auf diese Weise sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um insgesamt 1,1 Milliarden Euro sinken.

 

Ein weiterer Wehmutstropfen ist das enttäuschend verlaufende Geschäft mit Batteriematerialien, das eigentlich einer der wichtigsten Wachstumstreiber für den Chemie-Riesen werden sollte. Infolgedessen nimmt BASF jetzt Abstand von einem Projekt zur Nickelförderung in Indonesien, das Schätzungen zufolge bis zu 2,4 Milliarden Euro gekostet hätte: Der Plan zum Bau einer eigenen Produktionsanlage für Nickel-Kobalt gemeinsam mit dem französischen Bergbaukonzern Eramet wird nicht weiter verfolgt. Auch hat BASF mit Blick auf die schwache Konjunktur sein gesamtes Investitionsprogramm für die nächsten Jahre gekürzt.

 

Ausgenommen davon ist der Bau eines neuen Großstandorts im Süden Chinas, der satte zehn Milliarden Euro kosten wird. Denn das Land des Lächelns ist für BASF ein erklärter Wachstumsmarkt, wie der frühere Chef des Dax-Konzerns, Martin Brudermüller, noch im April betonte: "In Europa hören wir es nicht gerne. Aber der mit Abstand größte und dynamischste Chemiemarkt der Welt ist China." BASF wolle in der Region neue Märkte erschließen und Kunden gewinnen.

 

BASF-Aktie: Bringen die Quartalszahlen die Wende?

 

Das ist auch nötig, denn BASF hatte einen schwachen Jahresstart. Wegen deutlich gesunkener Preise in vielen Produktsparten sind im ersten Quartal 2024 sowohl der Umsatz als auch der Gewinn erneut zurückgegangen. Am 26. Juli wird der Dax-Konzern voraussichtlich die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlichen. Einige Analysten rechnen beim EBITDA mit einem Plus von sieben Prozent auf 2,07 Milliarden Euro. Stark abschneiden sollten dabei vor allem die Bereiche Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care. Surface Technologies sowie Agricultural Solutions dürften hingegen ein eher schwaches Jahresviertel ausweisen. An der Jahresprognose wird BASF wahrscheinlich nichts ändern: Das EBITDA soll zwischen acht Milliarden Euro und 8,6 Milliarden Euro liegen.

 

Natürlich könnte BASF in den kommenden Jahren von den allmählich greifenden Sparmaßnahmen profitieren. Wenn dann auch noch die Weltkonjunktur anzieht, ist eine geschäftliche Erholung möglich. Investoren sollten aufgrund der bereits erwähnten, langfristig negativen Performance der BASF-Aktie dennoch Abstand von diesem Kapitalvernichter nehmen. Zumal es auch im Chemie-Sektor attraktive Champions-Alternativen gibt, die Sie in Ihrem kostenlosen boerse.de-Aktienbrief-PDF nachlesen können!

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre Miss boerse.de

Quelle: boerse.de

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