Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
mit nur einem Game auf meinem Smartphone – das für meinen Sohn bestimmt ist – zähle ich in Deutschland mittlerweile zur Minderheit. Laut einer aktuellen Marktforschungsstudie greifen insgesamt
58% der Bevölkerung im Alter zwischen sechs und 69 Jahren zu Konsole, PC oder Smartphone, um zu „
zocken”. Allein im Corona-Jahr 2020 wuchs die Zahl der Fans von Computer-, Konsolen- und Handy-Spielen um rund fünf Prozent. Dabei zählten vor allem
Mobilegames aufgrund des großen App-Angebots und der niedrigen Preisbarriere zu den absoluten
Branchen-Gewinnern. Ein Trend, von dem auch
Champions-Investoren profitieren können ...
Smartphone als Gaming-Plattform
Während im vergangenen Jahr insgesamt
22,6 Millionen Deutsche auf dem Smartphone spielten, saßen im selben Zeitraum 17,2 Millionen Gamer vor einer Konsole und 15,2 Millionen Menschen am PC. Das Tablet geriet mit 9,9 Millionen Usern etwas ins Hintertreffen. Demnach konnte das Smartphone seine Stellung als beliebteste Spiele-Plattform weiter ausbauen und ist mittlerweile auch der
wichtigste Umsatzbringer der Branche.
Insgesamt haben Deutsche 2020 rund fünf Milliarden Euro für Computerspiele ausgegeben. Dabei entfiel allerdings nur noch jeder fünfte Euro auf den Kauf von Spielen für PCs oder Konsolen. Der Umsatz mit Games für Smartphones und Tablets stieg in Deutschland hingegen um 2
3% auf rund 2,3 Milliarden Euro. Ein Großteil dieser Umsätze wurde durch „In-App-Käufe" für u.a. Spielwährungen, Items oder Saisonpässe erlöst. Dieses sogenannte „Free2Play” Segment ist so erfolgreich, weil das Game ansich kostenlos heruntergeladen werden kann. Sobald der Spieler jedoch schneller, weiter oder besser vorankommen möchte, locken die Entwickler immer wieder mit
käuflichen „Extras” für wenig Geld – deren Erwerb sich jedoch im Lauf des Spiels zu einem ansehnlichen Betrag summieren kann.
Champions auf der Gewinnerseite
Zu den
weltgrößten Spiele-Publishern 2021 zählen dabei gleich zwei Champions: Tencent (Rang eins) und Activision Blizzard (Rang drei). Der chinesische Tech-Gigant Tencent ist bereits in über 30 Spielefirmen investiert. Dazu zählen beispielsweise Branchengrößen wie Riot Games (u.a. League of Legends), Supercell (u.a. Clash of Clans) oder Epic Games (u.a. Fortnite). Activison Blizzard wurde vor allem durch Konsolen- und PC-Spiele wie Call of Duty bekannt. In den vergangenen Jahren brachte der
Champion aber zunehmend
sehr erfolgreiche „Cross-Plattform”-Varianten seiner „Blockbuster” auf den Markt. Außerdem entpuppte sich der Zukauf von King Digital 2016 als Gewinn: Der Casual Game Publisher feiert mit Titeln wie Candy Crush and Bubble Witch enorme, kommerzielle Erfolge.
Abgesehen von Spieleentwicklern wie Tencent und Activision Blizzard gibt es zwei weitere
Champions, die maßgeblich vom Mobile-
Gaming-Trend profitieren: Apple und Alphabet (Google). Da Spiele-Apps über deren App- bzw. Play-Store vertrieben werden, verdienen die beiden Tech-Giganten prächtig an
Provisionen von bis zu 30% für (In-App)-Verkäufe. Sprich: Jedes mal wenn ein User ein Smartphone-Spiel oder In-App-Item erwirbt, klingelt bei
Apple oder
Alphabet die Kasse. Branchenanalysten gehen davon aus, dass Games 2020 für
71% der Umsätze im Google-Play und Apple-App-Store verantwortlich waren und weltweit etwa
80 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschafteten – Tendenz steigend …
Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,
Ihr
Volker Rechberger
Quelle: boerse.de