Levi Strauss & Co.: Diese Zahlen können sich sehen lassen!

Mittwoch, 10.04.19 13:39
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial
 
Die Kultmarke Levi Strauss & Co. feierte erst Ende März ihre erfolgreiche Rückkehr an die Börse und legte gestern gleich noch ein Schippchen obendrauf: Nach einer starken, ersten Quartalsbilanz gewann die Aktie mit dem Kürzel LEVI nachbörslich rund zwei Prozent. Zwischenzeitlich ist das Jeans-Papier seit dem IPO am 21. März sogar um insgesamt +28 Prozent gestiegen. Anleger und Fans der Kultmarke fragen sich nun möglicherweise, ob sie mit dem “Trend” gehen und die Levi’s-Aktie in ihren Warenkorb legen sollten. Werfen wir also einen Blick auf die Faktenlage...

Levi’s: das blaue Wunder
Im Gegensatz zu den meisten (Tech-)Börsen-Novizen, wie z.B. Lyft oder Snap, blickt Levi Strauss & Co. auf eine 166-jährige Firmenhistorie zurück. Der Gründer der Kultmarke, der eigentlich Löb Strauss hieß, zog 1847 mit seiner Mutter von Bayern nach New York und trat in die Fußstapfen seiner älteren Brüder, die in den USA einen Textilhandel betrieben. Ein paar Jahre später zog Löb, der sich jetzt Levi nannte, angezogen vom Goldrausch an die amerikanische Westküste und gründete mit Bruder und Schwager einen Handel für Textil- und Kurzwaren. Das Trio spezialisierte sich auf die Bedürfnisse der Goldschürfer, die für ihre Arbeit Kleidung aus strapazierfähigem Gewebe benötigten. Da traf es sich gut, dass ein Schneider namens Jacob Davis Levi’s Weg kreuzte: Er erfand die legendäre, besonders reißfeste Nietung der Hosentaschen und erwarb zusammen mit Levi Strauss das Patent für die Denim-Jeans, die sich in den darauffolgenden Jahren zum Kassenschlager entwickelte.

The trend can be your friend
Die Jeans-Ikone war bereits 1971 an der New Yorker Börse gelistet, zog sich Mitte der 1980er jedoch wieder vom Parkett zurück. In den darauffolgenden Jahren liefen die Geschäfte dank Pop-Kultur und Grunge-Look prima - die 501 gehörte damals quasi zur Basisgarderobe. Doch Trends sind per Definition nicht für die Ewigkeit gemacht. Als Anfang der 2000er Sneakers und Jogginghosen salonfähig wurden, musste Levi Strauss & Co. derbe Umsatzeinbußen verkraften. Die Jeans aus relativ starrem Gewebe war out, das Image angestaubt.

Nur dank konsequenter Markenpflege und der Einführung bequemerer Stretch-Stoffe gelang Levi’s vor etwa zwei Jahren das Retro-Revival: Die Mode der 80er und 90er-Jahre steht bei “Influencern” wieder hoch im Kurs und bescherte der Jeans-Marke im ersten Quartal hervorragende Geschäftszahlen: In Q1 verbesserte Levi Strauss & Co. seinen Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der bereinigte Nettogewinn schnellte sogar um 81 Prozent auf 151 Millionen Dollar nach oben.
 
Wie lange dieser “Trend” noch anhält, kann allerdings niemand vorhersehen. Das Modegeschäft unterliegt schließlich einem steten Wandel: Was heute “in” ist, kann morgen schon “out” sein.
Die Levi Strauss & Co.-Aktie muss erst beweisen, dass auf eine lange Firmenhistorie auch eine langfristig steigende Kurshistorie folgt. Um sich als echter Champion zu qualifiziert, muss nämlich das “harte” Auswahlkriterium einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Börsenhistorie erfüllt sein. Bis dahin sollte die Aktie eher als spekulative Depotbeimischung gesehen werden - keinesfalls jedoch als Ersatz für ein langfristig orientiertes Basis-Investment bestehend aus Champions-Aktien. Welche “Goldgräber-Aktien” das sind, erfahren Sie in Ihrer druckfrischen Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

Ihre Miss boerse.de

Quelle: boerse.de

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