Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
Lucid-Motors-Investoren brauchten vergangenen Montag starke Nerven: Die Aktie des „
Tesla-Jägers”
verlor innerhalb eines Handelstages rund
15% an Wert. Der Grund: Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Mantelgesellschaft Churchill Capital IV. Über eine Fusion mit dem SPAC (Special Purpose Acquisition)-Unternehmen war Lucid Motors Ende Juli 2021 an die Börse gegangen. Nun untersucht die SEC nicht nur den Zusammenschluss von Lucid (früher: Atieva) und Churchill Capital IV, sondern auch „bestimmte Prognosen und Aussagen“, wie Lucid mitteilte. Gemeint sind damit Geschäftsprognosen sowie konkrete Angaben, wie etwa die Zahl angeblich bereits bestellter Fahrzeuge, mit denen das Unternehmen vor dem Börsengang um Investoren warb.
Die Ermittlungen dürften noch andauern, doch sogar im günstigsten Fall ist und bleibt Lucid Motors ein
äußerst spekulatives Investment:
Lucid: Vom Start-up zum Börsenstar
Das 2007 gegründete US-Unternehmen konzentrierte sich in den Anfangsjahren auf den Bau von Batterien und Antrieben für andere Automobilhersteller. Nachdem der ehemalige Chefingenieur von Teslas Model S, Peter Rawlinson, 2013 zu
Lucid kam, begann der Konzern mit der
Entwicklung eines eigenen E-Autos. Rawlinson ist heute CEO des Unternehmens, aber das überhaupt erste Fahrzeug des Konzerns, „Lucid Air”, lief erst im Oktober dieses Jahres vom Band.
Entsprechend holprig gestaltete sich auch der Börsengang. Lucid musste geradezu um die Stimmen der Anteilseigner betteln, die der SPAC-Fusion zustimmen sollten, woraufhin der Börsengang verschoben wurde. Als das IPO dann doch noch über die Bühne ging, kletterte die Aktie der Lucid Group am ersten Handelstag um rund
zehn Prozent nach oben. Damit flossen dem Unternehmen
4,4 Milliarden Dollar zu, womit die Produktion der E-Limousine Lucid Air angeschoben werden soll. Nach dem Start des Air brachte eine Kurs-Rallye die Marktkapitalisierung des Elektroautobauers zwischenzeitlich auf rund
90 Milliarden Dollar – so viel, wie der traditionsreiche Automobilhersteller Daimler aktuell auf die Waagschale bringt.
Auch nach dem Kurssturz Anfang dieser Woche zählte Lucid an der Börse mit einer Bewertung von etwa
70 Milliarden Dollar immer noch zu den zehn wertvollsten Autobauern weltweit – die allerdings im Gegensatz zu dem E-Auto-Startup bereits Millionen von Fahrzeugen pro Jahr herstellen.
Lucid Air: der Tesla-Konkurrent?
Bleibt die Frage, ob Lucids erstes Fahrzeug das Potenzial hat, um Konkurrenten wie Tesla Kunden abzujagen. Rein technisch gesehen wäre dies möglich: Der Lucid Air punktet dem Hersteller zufolge mit
rund 800 Kilometer Reichweite und 1080 PS in der Top-Version, einem riesigen Panorama-Glasdach und einem durchaus attraktiven Design. Der Preispunkt von bis zu 170.000 Dollar könnte die Zielgruppe jedoch schmälern. Zudem ist längst nicht gesagt, dass Lucid die Produktion größerer Anzahlen überhaupt reibungslos stemmen kann – man erinnere sich in diesem Zusammenhang nur an die „Fertigungs-Hölle”, mit der
Tesla jahrelang zu kämpfen hatte.
Deshalb: Wagen Sie kein spekulatives SPAC-Abenteuer, sondern
fahren Sie auf Nummer Sicher. Wie auch Sie an der Börse langfristig Erfolge feiern, verraten wir Ihnen im digitalen „
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Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,
Ihre
Miss boerse.de
Quelle: boerse.de