30 Jahre Dax: Was für eine Erfolgsgeschichte!

Freitag, 29.06.18 14:59
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial

Seine morgige 30. Geburtstagsparty hat sich der Dax vermutlich anders vorgestellt. Unser heimischer Leitindex präsentiert sich mit einem Wochen-Minus von rund drei Prozent nicht gerade in bester Verfassung und die geladenen Gäste könnten fast auf den Gedanken kommen, dem Dax sei sein Erfolg der vergangenen Jahre zu Kopf gestiegen. Seit dem Tiefpunkt während der Finanzkrise verbucht der deutsche Aktienindex nämlich eine sehr beachtliche Gesamtrendite von +92 Prozent. Der Kursverlauf seit 2009 zieht sich - von kurzen Rücksetzern einmal abgesehen - wie ein Faden von links unten nach rechts oben.

Manche Börsianer fragen sich aber trotz der positiven Tendenz, ob die Börsen-Party langsam zu Ende geht. Unsere Antwort lautet: Wenn, dann nur vorübergehend. Denn die Historie lehrt, dass jeder Rückschlag aufgeholt wird. Was sich im Lauf der Zeit verändert, sind die Akteure im Dax. Das Grundmotiv, das die Börsenkurse vorantreibt, bleibt jedoch bestehen: der Wachstums-Durst der deutschen Industrie. Aber überzeugen Sie sich selbst! Entweder „live” in unserem Rosenheimer „Haus der Börse” oder in diesem kurzen Rückblick auf 30 Jahre Dax...



1. Juli 1988: Erster Handelstag

In den ersten Tagen seines Lebens firmierte der Dax noch unter dem Namen „DAI”. Da diese Abkürzung allerdings wenig Symbolkraft und Elan ausstrahlte, wählten die Gründerväter lieber den letzten, statt den ersten Buchstaben des Wortes „Index”. “Dax” war geboren und ging mit 1.153 Punkten ins Rennen.
 
16. Oktober 1989: 12,81 Prozent Tagesverlust
Der bislang größte Kursrutsch in der Geschichte des Dax. Am Freitag zuvor war in den USA die Finanzierung der Fluggesellschaft United Airlines gescheitert. Anleger fürchteten das Ende des damals grassierenden Fusionsfiebers.
 
18. November 1996: Die Volksaktie ist geboren
Bei der Privatisierung der Deutschen Telekom wird die T-Aktie als Volksaktie vermarktet. Das Interesse der Öffentlichkeit am Dax wächst rapide.

7. März 2000: Über 8000 Punkte
Der „Hype” um Börsenneulinge wie Infineon (Dot-Com-Blase) treibt den Dax auf ein Tageshoch von 8136 Punkten. Danach beginnt eine langjährige Abwärtsbewegung: Die Bestmarke wird erst mehr als sieben Jahre später, im Sommer 2007, wieder übertroffen.

12. März 2003: Unter 2200 Punkte
Der Dax notiert damit so niedrig wie zuletzt im November 1995. Seit dem Höchststand vom 7. März 2000 verlor der deutsche Leitindex ganze 75 Prozent an Wert. Erst im Laufe des Jahres wächst das Vertrauen in die Weltwirtschaft - der deutsche Leitindex dreht endlich wieder ins Plus.

13. Juli 2007: Neue Bestmarke!
Innerhalb von nur vier Jahren stieg das Börsenbarometer auf einen Rekordstand von 8151 Zählern. Doch die Euphorie ist von kurzer Dauer: Schon Anfang 2008 kündigt sich das „Krisenjahr” des Dax an.

9. November 2008: Finanzkrise schlägt zu
Als Reaktion auf die geplatzte US-Immobilienblase und die darauf folgende Bankenkrise schloss der Dax mit 4887 Punkten erstmals seit 2005 wieder unter der 5000er-Marke.

6. März 2009: Es geht noch tiefer!
Mit 3666 Punkten erreicht der Dax einen neuen Tiefstand. Wer hätte damals gedacht, dass nicht mal zehn Jahre später fast 10.000 Punkte mehr auf der Kurstafel stehen würden? Von nun an geht es wieder aufwärts: die US-Notenbank wirft die Gelddruckmaschine an und verbreitet damit Optimismus unter den Marktteilnehmern.

5. Juni 2014: Die magischen 10.000 Punkte
Neben der US-Notenbank fährt jetzt auch die EZB einen verschärften, geldpolitischen Kurs: Rapide sinkende Zinsen und geplante Anleihenkäufe treiben den Dax erstmals über 10.000 Punkte.

Bis dato
Der Dax-Siegeszug nimmt seinen Lauf. Trotz kurzer Rücksetzer, die größtenteils dem VW-Dieselgateskandal 2015 zu danken sind, klettert der Langstreckenläufer auf bis zu 13.478 Punkte (23. Januar 2018). Eine Langzeit-Rally, die sicher noch viele, erfolgreiche Etappen kennen wird.
 
Zugegeben: Renditen waren in der 30-jährigen Geschichte des Dax nicht umsonst zu haben. Anleger mussten immer wieder Nerven bewahren und sich das Zitat des Altmeisters Kostolany vor Augen führen: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.” Zwar lassen sich aus der Historie niemals genaue Prognosen ableiten, doch eine künftige Rendite von im Mittel 9% pro Jahr gilt als durchaus realistisch. Allen „Krisen” zum Trotz.

Es gibt allerdings auch einen Aktienindex, in den Marktteilnehmer ohne die symbolischen “Schlaftabletten” investieren können: den BCDI (boerse.de-Champions-Defensiv-Index), dessen Kursverlauf langfristig gesehen sogar weniger volatil und renditestärker ist, als der des Dax. Woran das liegt? Der deutsche Aktienindex ist zwar ein gutes Abbild der Industrielandschaft, besteht aber zu einem Großteil aus Aktien kunjunkturabhängiger Unternehmen wie Banken, Versicherungen oder Automobilherstellern. Die im BCDI vertretenen Unternehmen sorgen dagegen für die Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse wie z.B. Gesundheit, Nahrung und Hygiene. Genau diese Qualitäten machen den BCDI besonders “krisenfest” und zugleich renditestark! Und seit Börseneinführung kletterte der BCDI in vier fantastischen Jahren um 40% nach oben, während der Dax lediglich 24% gewinnen konnte.

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

Ihre Miss boerse.de

Quelle: boerse.de

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