Microsoft, Alphabet, Apple: Big Tech verdient mit Zinsen Milliarden

Donnerstag, 02.11.23 16:44
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

bis Ende Oktober haben viele Big-Tech-Champions wie Microsoft oder Alphabet Quartalszahlen vorgelegt, die überwiegend gut ausgefallen sind. Und das, trotz wirtschaftspolitischer Krisen, einer schwachen Konjunktur und hohen Zinsen, die gerade die Tech-Branche in der Vergangenheit oft hart getroffen haben. Denn ihre Innovationskraft kostet die Unternehmen viel Geld, das oft fremdfinanziert werden muss. Wenn die Zinsen steigen, bedeutet das meist auch höhere Kosten, die die Bilanz – und infolgedessen den Aktienkurs – belasten können. Doch im Fall einiger Top-Champions stimmt in diesem Jahr sogar ausnahmsweise die Redensart: „Diesmal ist alles anders”.

Champions mit Cash-Reserven



Für manche Unternehmen ist das aktuell hohe Zinsniveau ein Fluch, für andere ein Segen. Während Firmen mit einer hohen Verschuldung unter den steigenden Finanzierungskosten leiden, verschafft das Zinsniveau von vier bis fünf Prozent in den USA Konzernen mit hohen Cash-Reserven signifikante Einnahmen. Zum Beispiel Alphabet: Der Top-Champion aus dem boerse.de-Technologiefonds, dem boerse.de-Aktienfonds und dem boerse.de-Weltfonds hatte zum Ende des vergangenen Quartals rund 118 Milliarden Dollar liquide Mittel bei „nur” 14 Milliarden Dollar langfristigen Schulden. Damit wurden Netto-Zinseinnahmen von 849 Millionen Dollar im Quartal erzielt – fast doppelt so viel wie noch vor einem Jahr.

Insgesamt halten Apple, Alphabet und Microsoft fast 500 Milliarden Dollar Bargeld. Rein rechnerisch resultieren daraus für die drei nach Marktkapitalisierung größten US-Tech-Champions etwa 23 bis 24 Milliarden Dollar jährlich an Zinseinnahmen. Das ist viel Geld, und könnte den Konzernen auch langfristig einen massiven Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Wettbewerbsvorteil Zinsen



Während der Nullzins-Ära war es praktisch egal, ob ein Unternehmen jetzt oder erst in zehn Jahren einen Cashflow erzeugt. Entsprechend waren Highflyer mit aktuellen Verlusten, aber der Aussicht auf zukünftige Gewinne hoch bewertet. Man denke dabei an junge, defizitäre Unternehmen wie Delivery Hero oder Zoom Video. Big-Tech-Champions haben dagegen ihre Kreditkosten sowohl durch ein gutes Schuldenmanagement als auch durch steigende Gewinne in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gesenkt.

Der daraus entstandene Cash-Berg ist einerseits für Investoren ein überzeugendes Kaufargument, andererseits dient er auch der Finanzierung teurer Projekte und Übernahmen. So konnte zum Beispiel Microsoft Mitte Oktober nach monatelangem Ringen die 69-Milliarden-Dollar-Übernahmen von Activision Blizzard abschließen. Mit dem Kauf sichert sich Microsoft Blockbuster-Videospiele wie „Call of Duty”, „Overwatch” oder „Candy Crush” und damit einen enormen Wettbewerbsvorsprung auf dem lukrativen Gaming-Markt.

Neben attraktiven Zins-Zusatzeinnahmen haben Unternehmen mit hohen Cash-Beständen jetzt auch den Vorteil, dass sie Konkurrenten, die unter den hohen Zinsen leiden, zu deutlich gesunkenen Preisen übernehmen können.

Gestiegene Zinsen können also auch für uns Börsianer etwas Gutes haben – wenn man in die „richtigen” Aktien investiert. Langfristig besonders erfolgreiche Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Anlagequalität und weitreichenden Wettbewerbsvorteilen sind übrigens im boerse.de-Aktienfonds und boerse.de-Weltfonds enthalten, über die Sie sich hier informieren können.

Auf gute Investments!

Ihr
Markus Schmidhuber
Content Manager

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Quelle: boerse.de

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