Die Chinesen kommen! Wird JD.com zum Amazon-Jäger?

Freitag, 27.07.18 15:28
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial
Während Amazon, Zalando oder Otto.de für die meisten von uns etablierte Shopping-Adressen darstellen, sind chinesische Anbieter wie Alibaba oder JD.com hierzulande zwei große Unbekannte. Kein Wunder, denn wer die Internetseite JD.com besucht, versteht vermutlich erstmal “Bahnhof”. Die E-Commerce-Plattform ist komplett in Chinesisch ohne Sprachwahl-Menü gehalten und fokussiert sich damit eindeutig auf eine asiatische Zielgruppe. Noch, denn Unternehmensberichten zufolge stehen die Onlinehändler Alibaba und JD.com kurz vor einem europäischen Markteintritt. Doch wie “ernst” ist die Lage für etablierte, amerikanische und deutsche Händler und inwiefern könnten Anleger und Konsumenten von der chinesischen Konkurrenz profitieren?

Logistik-Experten Made in China
In China genießt das 1998 als “Jingdong Century Trading Co.” gegründete Unternehmen einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil, von dem JD.com im Rahmen seiner Expansion erheblich profitieren könnte: JD.com liefert bestellte Warensendung mittels eigener Kurierdienste selbstständig aus und genießt damit die volle Kontrolle über Logistikprozesse. So werden Pakete trotz der Größe und Infrastruktur des Landes teils noch am selben Tag zugestellt. Dieses “Service-Plus” wird von Kunden sehr geschätzt und spiegelt sich auch in den Wachstumszahlen der Asiaten wider. Chinesischen Unternehmen, allen voran Alibaba und JD.com, wachsen laut einer Studie der Unternehmensberater von Oliver Wyman Jahr für Jahr um weitere 50 Prozent. Bis 2025 dürften sie einen Umsatz von 550 Milliarden Euro erzielen - mehr als die Top 10 im deutschen Onlinehandel gemeinsam. Allein in Europa könnten Alibaba und JD.com bis dahin zehn Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Zum Vergleich: 2017 setzte Amazon.de allein 8,8 Milliarden Euro um. Abgeschlagen auf Platz zwei und drei folgten Otto.de mit 3,1 Milliarden Euro und Zalando.de mit 1,3 Milliarden Euro Umsatz.

Ambitionierte Ziele, die JD.com Gründer und Vorstand Richard Liu mit einem gut durchdachten Masterplan erreichen will: Bis Ende des Jahres möchte er eine detaillierte Strategie vorlegen, ein Büro in Deutschland eröffnen, sowie in naher Zukunft Roboter-gesteuerte Logistikzentren in Frankreich und Deutschland errichten. Auch ein Einstieg ins Versicherungsgeschäft (über eine Partnerschaft mit der Allianz), Kooperationen und Übernahmen großer Händler oder Logistikunternehmen, könnten auf Lius ToDo-Liste stehen.

Konkurrenz belebt das Geschäft
Auf den ersten Blick könnte man den bevorstehenden Markteintritt chinesischer Anbieter als Bedrohung sehen. Auf den zweiten Blick bietet die zunehmende Konkurrenz auch Chancen für große Händler wie Amazon, Zalando oder Otto.do. Zum einen, weil sich der etablierte E-Commerce Markt für neue Teilnehmer öffnet und Konsumenten somit von einem breiteren Warenangebot und fairerer Preisgestaltung profitieren könnten. Zum anderen, weil der technologische Vorsprung der Chinesen in den Bereichen Automatisierung und Robotik auch einige Auslieferungs- und Logistikprozesse hierzulande optimieren könnte.
 
Ob es soweit kommen wird, kann uns nicht einmal der obligatorische Glückskeks beantworten. Klar ist jedoch, dass sich etablierte Anbieter wie Amazon.com nicht kampflos geschlagen geben werden. Ganz im Gegenteil: Der boerse.de-Aktienbrief-Champion verstärkt seine Bemühungen, in China Fuß zu fassen und verfügt zudem über die finanziellen Mittel, um dem Amazon-Klon JD.com in Europa und den USA die Stirn zu bieten. So erzielte die Amazon-Aktie innerhalb der vergangenen zehn Jahre 3000 Prozent Rendite und machte Gründer und Firmenchef Jeff Bezos zum reichsten Mann der modernen Welt. JD.com blickt seit dem Börsengang im Jahr 2014 erst auf eine sehr kurze Kurshistorie zurück, über deren weiteren Verlauf momentan nur spekuliert werden kann. Wenn Sie mehr über Champions-Aktien wie Amazon.com erfahren möchten, die mit einer langjährigen, erfolgreichen Kurshistorie punkten, dann sichern Sie sich jetzt Ihre aktuelle Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

Ihre Miss boerse.de

Quelle: boerse.de

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