die Technologiebranche ist für ihre Dynamik und disruptiven Entwicklungen bekannt. Aktuell wird der Sektor durch einen neuen kostenlosen KI-Assistenten von DeepSeek kräftig durchgerüttelt. Das in China entwickelte Modell soll – sofern die bisherigen Angaben zutreffen – mit deutlich kostengünstigeren Halbleitern und weniger Rechenleistung auskommen als bisherige Lösungen. Doch bedeutet das zwangsläufig, dass die Nachfrage nach Hochleistungs-Chips und teuren Rechenzentren nicht wie erwartet weiter steigen wird? Steht der
KI-Boom aus wirtschaftlicher Sicht womöglich sogar vor dem Ende?
Konkurrenz belebt das Geschäft
Meiner Ansicht nach handelt es sich hier um ein klassisches Beispiel für das Jevons-Paradoxon. Dieses besagt, dass eine Effizienzsteigerung in der Nutzung einer Ressource nicht zwangsläufig zu einem geringeren Verbrauch führt, sondern im Gegenteil oft eine steigende Nachfrage auslöst. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt ähnliche Entwicklungen. Effizientere Verbrennungsmotoren haben nicht zu einem geringeren Benzinverbrauch geführt, sondern dazu, dass mehr Autos gebaut und größere Strecken zurückgelegt wurden. Übertragen auf die aktuelle Situation bedeutet das: Eine effizientere und kostengünstigere
KI könnte die Technologie noch breiter verfügbar machen und die Nachfrage nach Rechenleistung am Ende sogar weiter ankurbeln. Konkurrenz belebt das Geschäft – sie beendet es nicht.
Gerade vor diesem Hintergrund gewinnen jedoch nachhaltige Wettbewerbsvorteile erneut an Bedeutung. Unternehmen mit tiefen wirtschaftlichen Burggräben können sich besser gegen neue Marktteilnehmer behaupten oder disruptive Entwicklungen sogar zu ihrem Vorteil nutzen. Die erfolgreichsten Technologieunternehmen vereinen oft gleich mehrere dieser Wettbewerbsvorteile unter ihrem Dach:
Apple — ein Ökosystem, das die Kunden bindet
Apple (boerse.de-Aktien-Rating AAA) verfügt über einen der widerstandsfähigsten Burggraben innerhalb seiner Branche. Der Champion hat eine sehr loyale Kundenbasis, die bereit ist, einen Premiumpreis für Apple-Produkte zu zahlen, obwohl es technisch vergleichbare Alternativen gibt. Die Geräte mit dem Logo des angebissenen Apfels repräsentieren eben einen gewissen Lifestyle. Neben einer der wertvollsten und bekanntesten Marken weltweit hat das Unternehmen aber auch noch weitere Wettbewerbsvorteile: Apple hat über Jahre hinweg sein geschlossenes Ökosystem perfektioniert.
Alle Produkte – vom iPhone über den Mac bis hin zur Apple Watch und den AirPods – sind eng miteinander verzahnt und funktionieren am besten, wenn sie innerhalb des hauseigenen Universums genutzt werden. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter wäre meist mit erheblichen Komforteinbußen verbunden. Hinzu kommt, dass Kunden oft über Jahre hinweg Apps, Medien und Zubehör gekauft haben, die nur in diesem Ökosystem funktionieren. Wer einmal Apple-Nutzer ist, bleibt in der Regel langfristig dabei. Diese Sogwirkung machte sich auch in der Kursentwicklung bemerkbar. Über die vergangenen zehn Jahre hinweg schraubte sich der Kurs der Apple-Aktie durchschnittlich um 24% p.a. nach oben.
Amazon – Logistik-Dominanz und ein mächtiger Cloud-Burggraben
Auch
Amazon (boerse.de-Aktien-Rating AAA) hat sich einen nur schwer überwindbaren Burggraben geschaffen. Die eigenen Lagerhäuser, Lieferketten und Versandnetzwerke verschaffen dem Champion einen enormen Skalenvorteil, den kleinere Wettbewerber kaum erreichen können. Zudem bindet auch das Prime-Ökosystem Millionen von Kunden langfristig an die Plattform, indem es Vorteile wie kostenlose Lieferungen, exklusive Angebote und Streaming-Dienste verknüpft.
Mit einem Marktanteil von über 30 Prozent ist Amazon Web Services (AWS) der führende Anbieter von Cloud-Diensten weltweit. Hier besteht der Burggraben durch die hohen Wechselkosten. Die Migration von Daten und Anwendungen von einer Cloud-Plattform zu einer anderen kann teuer und zeitaufwändig sein. AWS verwendet zudem Technologien und Dienste, die nicht ohne Weiteres mit denen anderer Anbieter kompatibel sind. Im Schnitt kletterte die Aktie in der vergangenen Dekade jedes Jahr um 26% nach oben.
ServiceNow – einmal integriert, kaum ersetzbar
ServiceNow (boerse.de-Aktien-Rating AAA) verfügt über mehrere wirtschaftliche Burggräben, die dem Champion eine stabile Marktposition sichern. Wer die Angebote des Unternehmens für die IT-Automatisierung, das Kundendienstmanagement oder für Prozesse im Personalbereich nutzt, steht bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter vor erheblichen Herausforderungen. Neben der technischen Migration müssten auch interne Abläufe neu strukturiert werden. Diese Umstellungskosten sichern dem Unternehmen eine hohe Kundenbindung.
Hinzu kommt: Je mehr Abteilungen ServiceNow nutzen, desto schwerer wird ein Wechsel, da sich der Nutzen der Plattform mit steigender Verbreitung erhöht. Zudem kann das Unternehmen seine Cloud-Architektur nahezu unbegrenzt skalieren, ohne dass hohe zusätzliche Kosten entstehen. Sollte Künstliche Intelligenz die Branche weiter verändern, könnte ServiceNow davon sogar profitieren, indem es neue KI-Modelle in seine Plattform integriert und seinen Burggraben dadurch weiter vertieft. Seit 2014 haben die Anteilsscheine von ServiceNow durchschnittlich 31% pro Jahr zugelegt.
Microsoft – tief verwurzelte Software inklusive Cloud
Und auch
Microsoft (boerse.de-Aktien-Rating AAA) ist ein Paradebeispiel für ein Unternehmen mit einem besonders starken wirtschaftlichen Burggraben. Seine Softwareprodukte sind weltweit fester Bestandteil der IT-Infrastruktur zahlreicher Unternehmen und Haushalte. Office und Windows sind derart tief integriert, dass ein Wechsel zu einem anderen Anbieter teuer und auch umständlich wäre. Ist die Software des Champions einmal entwickelt, kann sie nahezu ohne zusätzliche Kosten unbegrenzt oft im Abo-Modell verkauft werden, was für hohe Margen und konstante Einnahmen sorgt.
Mit Azure hat sich das Unternehmen erfolgreich als zweitgrößter Cloud-Anbieter hinter Amazon positioniert. Viele Firmen nutzen Microsofts Cloud-Dienste nicht nur für klassische Speicher- und Rechenkapazitäten, sondern auch für spezialisierte KI-Anwendungen. Innerhalb der vergangenen Dekade kletterte der Kurs um 26% per annum nach oben.
Mit dem boerse.de-Technologiefonds breit in die Champions von heute und morgen investieren
Aufgrund der Dynamik der Branche ist es sinnvoll, ein Investment über verschiedene Technologieaktien zu streuen. Neben der Einzelanlage in qualitativ hochwertige Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen bietet der
boerse.de-Technologiefonds dabei eine Alternative, die auf den disruptiven Charakter des Sektors zugeschnitten ist:
Dank seines zweigeteilten Anlagekonzepts aus Kerninvestment und Darwin-Portfolio ermöglicht der Fonds Investoren, sowohl von etablierten Technologie-Champions wie Apple, Amazon, ServiceNow oder Microsoft als auch von aufstrebenden Unternehmen – den Champions von morgen – zu profitieren. Ausführliche Informationen zu diesem innovativen Konzept finden Sie im
kostenlosen White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds“ von Dr. Hubert Dichtl und Thomas Müller.“
Auf gute Investments!
Florian Wagner
Fondsexperte