Die
Rocket Internet-Aktie ist seit dem Börsengang 2014 mit einer Gesamtperformance von -40 Prozent alles andere als “raketenmäßig” unterwegs. Da sich die heute vorgelegten Q1-Zahlen auf den ersten Blick aber durchaus sehen lassen können und der
MDax-Wert zu Handelsbeginn rund 2,8 Prozent gewann, fragen sich manche Anleger möglicherweise, ob die Rocket Internet-Aktie doch noch Luft nach oben hat. Ein Blick auf die Faktenlage:
Erfolgreiche Sprösslinge?Dank neuer Unternehmen im Portfolio konnte Start-up-Investor Rocket Internet den Umsatz im ersten Quartal deutlich steigern: Im Geschäftsbereich "New Businesses" zog das Umsatzwachstum um 85 Prozent an. Der Gewinn nach Steuern verdoppelte sich auf 148 Millionen Euro. Rocket Internet wird zwar oft nachgesagt, Geschäftsmodelle zu “klonen”, groß zu machen und dann schnellstmöglich zu monetarisieren, doch auch das will gekonnt sein. So brachten die Berliner eigenen Angaben zufolge seit 2018 zehn neue Geschäftsmodelle auf den Weg. Insgesamt fünf große Beteiligungen (Westwing,
Home24,
Delivery Hero und
HelloFresh, Jumia) sind bereits an der Börse gelistet - allerdings mit durchwachsenen Resultaten.
So legte beispielsweise
Jumia Technologies, ein afrikanischer
E-Commerce-Händler, an dem die Berliner StartUp-Schmiede mit rund 20 Prozent beteiligt ist, im April ein fulminantes Börsendebüt hin. Der Jumia-Kurs schoss am ersten Handelstag um rund 60 Prozent in die Höhe, notiert momentan allerdings fast zehn Prozent im Minus. Schuld an dem Kursverfall der Rocket Internet-Beteiligung waren Betrugsvorwürfe wegen angeblich geschönter Nutzerzahlen sowie die jüngste Firmenbilanz. Zwar erzielte Jumia 2018 einen Umsatz von 130 Millionen Euro (rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr). Dem gegenüber stehen jedoch Verluste in Höhe von 170 Millionen Euro.
Mehr Umsatz - aber dennoch rote ZahlenEin ähnliches Bild zeichnet sich auch bei anderen Rocket Internet-Beteiligungen ab. So steigerte die möglicherweise kurz vor dem Börsengang stehende
Global Fashion Group den Umsatz von Januar bis März um 15 Prozent auf 261 Millionen Euro. Das Ebita “verbesserte” sich im gleichen Zeitraum aber von minus zwölf Prozent auf minus zehn Prozent. Auch Essens-Lieferdienst Delivery Hero verbuchte im ersten Quartal dank gestiegener Bestellungen einen Umsatzsprung von 93 Prozent auf 267 Millionen Euro - steckt aber, wie die drei weiteren, börsennotierten, Rocket Internet-Sprösslinge HelloFresh, Home24 und
Westwing, noch in den roten Zahlen.
Die Berliner StartUp-Schmiede freut sich dennoch über seine durch die Börsengänge gut gefüllten Kassen: Rocket Internets liquide Mittel, die für neue Investitionen bereitstehen, belaufen sich auf 3,1 Milliarden Euro.
Nett, doch Anleger haben größtenteils das Nachsehen: Nur zwei der fünf Rocket-IPO’s konnten bis dato “liefern”, wie die Tabelle zeigt:
Unternehmen |
Aktien-Performance seit IPO |
Delivery Hero |
+42% |
Hello Fresh |
+8,3% |
Jumia Technologies |
-9,4% |
Westwing |
-65% |
Home24 |
-87% |
Ob Rocket Internet & Co. jemals den “Ritterschlag” zur Champions-Aktie erhalten werden, ist derzeit mehr als fraglich. Dafür bedarf es nämlich einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kursentwicklung bei besonders geringen Rücksetzern. Qualitätsmerkmale, die momentan nur
die 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions erfüllen. Deshalb: Spekulieren Sie auf StartUp-Unternehmen nur im kleinen Rahmen, und schaffen Sie Ihre Depot-Basis mit den 100 besten Aktien der Welt, die Sie in Ihrer
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Ihre Miss boerse.de
Quelle: boerse.de