Der Aktienkurs bezeichnet den aktuellen Preis, zu dem eine Aktie an der Börse gehandelt wird. Er gibt also an, welchen Wert Marktteilnehmer einer Unternehmensaktie zu einem bestimmten Zeitpunkt beimessen. Der Aktienkurs entsteht durch Angebot und Nachfrage – wenn viele Anleger eine Aktie kaufen möchten, steigt der Kurs, während er bei verstärkten Verkäufen fällt. Damit spiegelt der Aktienkurs stets die aktuelle Markteinschätzung des Wertes eines Unternehmens wider.
Aktienkurse spielen eine zentrale Rolle im Börsenhandel, da sie Grundlage für sämtliche Entscheidungen von Anlegern, Analysten und Fondsmanagern sind. Sie sind Ausdruck von Erwartungen, wirtschaftlichen Entwicklungen und Unternehmenskennzahlen und gelten als Seismograf für die Stimmung an den Finanzmärkten.
Der Aktienkurs wird durch das Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt. Käufer geben Gebote (Nachfragekurse), Verkäufer bieten Aktien zu bestimmten Preisen an (Angebotskurse). Treffen sich Angebot und Nachfrage bei einem bestimmten Preis, kommt ein Handel zustande – dieser Preis wird als Kurs notiert. An elektronischen Börsen wie Xetra erfolgt diese Preisfindung automatisch über ein Handelssystem, das permanent die aktuelle Marktsituation abbildet.
Im Wesentlichen wird zwischen dem Briefkurs (dem niedrigsten Preis, zu dem Verkäufer bereit sind zu verkaufen) und dem Geldkurs (dem höchsten Preis, den Käufer zu zahlen bereit sind) unterschieden. Die Differenz zwischen diesen beiden Kursen nennt man Spread. Je liquider eine Aktie ist, desto geringer fällt dieser Spread aus.
Der Aktienkurs wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, sowohl unternehmensspezifischen als auch makroökonomischen:
Angenommen, die Allianz-Aktie notiert aktuell bei 250 Euro. Dieser Kurs bedeutet, dass Käufer bereit sind, diese Summe pro Aktie des Unternehmens zu zahlen. Steigt die Nachfrage aufgrund positiver Quartalsergebnisse, könnte der Kurs auf 260 Euro steigen. Umgekehrt könnte eine schwächere Marktlage oder negative Nachrichten den Kurs wieder fallen lassen. Der Aktienkurs ist somit ein dynamischer Indikator, der sich ständig mit neuen Informationen und Erwartungen verändert.
Auch psychologische Faktoren spielen eine Rolle. Bei stark steigenden Kursen können Anleger in die Aktie „hineinstürmen“ (Herdenverhalten), während bei fallenden Kursen Panikverkäufe den Preis zusätzlich drücken. Diese Verhaltensmuster führen dazu, dass Aktienkurse kurzfristig oft über- oder unterbewertet sind.
Im Börsenhandel werden verschiedene Kursarten unterschieden:
Der Aktienkurs allein sagt nichts über den tatsächlichen Wert eines Unternehmens aus. Entscheidend ist das Verhältnis des Kurses zu Kennzahlen wie dem Gewinn (Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV) oder dem Buchwert (Kurs-Buchwert-Verhältnis, KBV). Diese Kennzahlen helfen, die Bewertung einer Aktie im Marktvergleich einzuordnen.
So kann eine Aktie mit einem hohen Kurs dennoch günstig bewertet sein, wenn das Unternehmen stark wächst und hohe Gewinne erzielt. Umgekehrt kann ein niedriger Kurs auf eine schwache wirtschaftliche Lage hindeuten. Anleger sollten daher nie nur auf den Kurs, sondern immer auch auf Fundamentaldaten und Marktumfeld achten.
Der Aktienkurs ist das zentrale Maß für den Wert einer börsennotierten Aktie und spiegelt die Einschätzungen, Erwartungen und Emotionen der Marktteilnehmer wider. Er wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und von zahlreichen Faktoren beeinflusst – von Unternehmenszahlen über Zinsentwicklungen bis hin zu globalen Ereignissen. Für Anleger ist der Aktienkurs ein wichtiger Orientierungspunkt, sollte jedoch stets im Zusammenhang mit fundamentalen und technischen Analysen betrachtet werden, um fundierte Investmententscheidungen zu treffen.