Eine Bardividende ist die Auszahlung von Unternehmensgewinnen in Form von Geld an die Aktionäre. Im Gegensatz zur Sachdividende, bei der Unternehmen ihre Aktionäre mit Waren, Anteilen oder anderen Vermögenswerten beteiligen, erfolgt die Bardividende direkt auf das Konto der Anteilseigner. Sie stellt eine der häufigsten Formen der Gewinnbeteiligung dar und ist ein zentraler Anreiz für Investoren, Aktien eines Unternehmens zu halten.
Die Ausschüttung von Bardividenden ist im Aktiengesetz (AktG) geregelt. Nach § 58 AktG entscheidet die Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns, also über die Höhe der Dividende. Die Auszahlung erfolgt in der Regel nach Feststellung des Jahresabschlusses und der Gewinnverwendung durch die Hauptversammlung. Dabei sind bestimmte Mindestanforderungen einzuhalten, wie die Beachtung gesetzlicher Rücklagen oder bestehender Satzungsregelungen des Unternehmens.
Die Höhe der Bardividende wird pro Aktie festgelegt und orientiert sich am Bilanzgewinn des Unternehmens. Beispiel: Wenn ein Unternehmen einen Jahresgewinn von 10 Millionen Euro erzielt und 1 Million Aktien ausgegeben hat, könnte die Hauptversammlung eine Bardividende von 10€ pro Aktie beschließen. Die Auszahlung erfolgt in der Regel zum Stichtag, der von der Hauptversammlung bestimmt wird, direkt auf die Konten der Aktionäre.
Die Bardividende ist somit unmittelbar liquide, und Aktionäre können über das Geld frei verfügen, sei es zur Wiederanlage, Konsum oder für andere Investitionen. Unternehmen veröffentlichen den Dividendenbetrag oft zusammen mit der Dividendenrendite, die das Verhältnis der Bardividende zum aktuellen Aktienkurs angibt.
Viele etablierte Unternehmen zahlen regelmäßig Bardividenden, um ihre Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Beispielsweise schüttet die Allianz-Aktie regelmäßig eine Bardividende aus. Anleger, die auf stabile Erträge setzen, schätzen insbesondere Unternehmen mit langer Dividendenhistorie.
Die Bardividende ist ein direktes Instrument zur Gewinnbeteiligung von Aktionären und gehört zu den wichtigsten Formen der Ausschüttung von Unternehmensgewinnen. Sie bietet Anlegern unmittelbare Liquidität, signalisiert die Finanzstärke eines Unternehmens und kann sowohl für einkommensorientierte als auch für strategische Investoren ein entscheidender Faktor bei Anlageentscheidungen sein. Für Unternehmen gilt es jedoch, eine Balance zwischen Ausschüttung und Reinvestition in das Geschäft zu finden, um langfristiges Wachstum nicht zu gefährden.
Siehe Nettodividende