Unter dem Begriff Bedienung versteht man im Anleihe- und Kapitalmarktgeschäft die termingerechte Zahlung aller vertraglich vereinbarten Verpflichtungen eines Emittenten gegenüber den Inhabern festverzinslicher Wertpapiere. Dazu gehören insbesondere die regelmäßigen Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des Nominalbetrags am Ende der Laufzeit. Die Bedienung stellt sicher, dass Anleger die ihnen zustehenden Erträge fristgerecht erhalten und die Emission ordnungsgemäß abgewickelt wird. Eine zuverlässige Bedienung ist somit ein zentrales Qualitätsmerkmal für die Kreditwürdigkeit eines Emittenten.
Die Bedienung umfasst zwei wesentliche Komponenten:
Die Bedienung ist damit ein zentraler Bestandteil der vertraglichen Beziehung zwischen Emittent und Anleger. Sie definiert, wann und in welcher Form der Emittent Zahlungen zu leisten hat und bildet die Grundlage für die Renditeermittlung einer Anleihe.
Für Anleger ist die ordnungsgemäße Bedienung unmittelbar mit der Bewertung des Ausfallrisikos eines Wertpapiers verbunden. Ein Emittent, der seine Zahlungsverpflichtungen zuverlässig erfüllt, gilt als stabil und vertrauenswürdig. Kommt es jedoch zu verspäteten oder ausbleibenden Zahlungen, spricht man von einem Bedienungsausfall oder – im schlimmsten Fall – einem teilweisen beziehungsweise vollständigen Zahlungsausfall (Default).
Ratingagenturen berücksichtigen die Bedienungshistorie eines Emittenten bei der Einstufung seiner Kreditwürdigkeit. Unternehmen oder Staaten mit hoher Zuverlässigkeit genießen bessere Bonitätsbewertungen, was wiederum zu niedrigeren Finanzierungskosten führt. Ebenso beeinflusst die Bedienungsqualität die Marktpreise der Anleihen, da Anleger bereit sind, für geringes Ausfallrisiko höhere Kurse zu zahlen.
Die Bedienungsstruktur kann je nach Art des Wertpapiers variieren:
In allen Fällen bleibt die pünktliche und vollständige Bedienung ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg und das Vertrauen in eine Anleiheemission.
Obwohl die Bedienung vertraglich festgelegt ist, bestehen verschiedene Risiken:
Anleger sollten daher vor einer Investition prüfen, wie solide die Bedienungshistorie des Emittenten ist und wie die Zins- und Tilgungsstruktur der jeweiligen Anleihe gestaltet ist.
Die Bedienung beschreibt die fristgerechte Zahlung von Zinsen und die Tilgung festverzinslicher Wertpapiere und stellt eines der wichtigsten Merkmale für die Vertrauenswürdigkeit eines Emittenten dar. Eine verlässliche Bedienung stärkt das Vertrauen der Anleger, ermöglicht günstige Refinanzierungen und bildet die Basis für stabile Kapitalmärkte. Anleger sollten die Bedienungsqualität stets sorgfältig prüfen, da sie direkten Einfluss auf Rendite, Kursentwicklung und das Risiko eines Wertpapiers hat.