Devisenterminkontrakt

Was ist ein Devisenterminkontrakt?

Ein Devisenterminkontrakt ist ein Finanzinstrument, das den Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge einer Fremdwährung zu einem im Voraus festgelegten Kurs und Datum in der Zukunft vereinbart. Anders als bei Spotgeschäften, die sofort abgewickelt werden, dient ein Devisenterminkontrakt dazu, Wechselkursrisiken abzusichern oder auf künftige Kursbewegungen zu spekulieren.

Diese Verträge werden häufig von Exporteuren, Importeuren, Banken und institutionellen Investoren genutzt, um Planbarkeit bei internationalen Zahlungen und Investitionen zu gewährleisten. Der Kurs, der im Vertrag festgelegt wird, heißt Terminkurs und berücksichtigt die Zinsdifferenz zwischen den beteiligten Währungen.

Funktionsweise eines Devisenterminkontrakts

Die Funktionsweise eines Devisenterminkontrakts lässt sich wie folgt erklären:

  • Vereinbarung: Zwei Parteien einigen sich auf Menge, Währung, Kurs und Lieferdatum.
  • Absicherung: Unternehmen können Wechselkursrisiken für zukünftige Zahlungen eliminieren.
  • Spekulation: Händler können auf steigende oder fallende Wechselkurse setzen, ohne die Währungen sofort zu besitzen.
  • Keine sofortige Zahlung: Die Abwicklung erfolgt zum vereinbarten Termin, der Spotkurs zum Vertragsabschluss ist irrelevant.

Bedeutung für Unternehmen und Finanzmärkte

  • Risikomanagement: Schutz vor ungünstigen Wechselkursbewegungen, insbesondere bei internationalen Zahlungen.
  • Planbarkeit: Unternehmen können ihre Kosten und Einnahmen in Fremdwährungen zuverlässig kalkulieren.
  • Marktliquidität: Devisenterminkontrakte erhöhen die Liquidität der Währungsmärkte, da sie langfristige Engagements ermöglichen.
  • Spekulation: Händler und Investoren nutzen Terminkontrakte, um auf künftige Wechselkursänderungen zu setzen und potenziell hohe Gewinne zu erzielen.

Beispiele aus der Praxis

Ein deutsches Unternehmen erwartet in drei Monaten eine Zahlung von 1 Mio. USD. Um das Risiko eines fallenden USD/€-Kurses zu vermeiden, schließt es einen Devisenterminkontrakt ab, der den Verkauf von 1 Mio. USD zu einem festgelegten Kurs von 0,92€ pro USD in drei Monaten vorsieht. Damit ist das Unternehmen gegen Verluste aufgrund eines fallenden Dollarkurses abgesichert.

Ein weiteres Beispiel: Ein Investor spekuliert auf steigende US-Dollar-Kurse gegenüber dem Euro. Er kauft einen Devisenterminkontrakt, der ihm erlaubt, zu einem vereinbarten Termin USD zu einem bestimmten Kurs zu kaufen. Steigt der USD, kann der Investor den Gewinn realisieren.

Vor- und Nachteile eines Devisenterminkontrakts

  • Vorteile: Absicherung gegen Wechselkursrisiken, Planungssicherheit für Unternehmen, Nutzung von Hebelwirkungen für Investoren, Marktliquidität.
  • Nachteile: Bindung an feste Kurse kann bei günstiger Marktentwicklung zu entgangenen Gewinnen führen, komplexe Bewertung, mögliches Kontrahentenrisiko bei außerbörslichen Geschäften.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Devisenterminkontrakt ist ein wichtiges Instrument im internationalen Zahlungsverkehr und im Devisenhandel. Er ermöglicht Unternehmen und Investoren, Wechselkursrisiken zu managen, künftige Zahlungen abzusichern und spekulative Positionen einzunehmen. Durch die Kombination von Flexibilität, Planbarkeit und Marktliquidität spielt der Devisenterminkontrakt eine zentrale Rolle in der Finanzstrategie global tätiger Unternehmen und auf den Devisenmärkten.



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