Der Hochfrequenzhandel (engl. High-Frequency Trading, HFT) ist eine Form des algorithmischen Handels an Finanzmärkten, bei der Computerprogramme innerhalb von Bruchteilen von Sekunden große Mengen an Wertpapieren kaufen und verkaufen. Ziel ist es, von kleinsten Kursbewegungen zu profitieren, Liquidität bereitzustellen und Arbitragemöglichkeiten auszunutzen. Der Hochfrequenzhandel spielt vor allem an großen Börsenplätzen wie XETRA, NYSE oder NASDAQ eine wichtige Rolle.
Hochfrequenzhändler setzen leistungsstarke Algorithmen ein, die auf komplexen mathematischen Modellen basieren und Entscheidungen in Millisekunden treffen. Dabei werden Marktinformationen in Echtzeit analysiert, Orderbücher ausgewertet und Handelsentscheidungen automatisch umgesetzt. Die Transaktionen erfolgen in so hoher Geschwindigkeit, dass menschliche Händler nicht mithalten könnten. Häufig werden Orders auf mehrere Börsen gleichzeitig platziert, um Preisunterschiede auszunutzen oder Liquidität bereitzustellen.
Der Hochfrequenzhandel beeinflusst die Märkte auf unterschiedliche Weise:
Ein Beispiel: Ein Hochfrequenzhändler erkennt, dass die SAP-Aktie an einer Börse minimal unterbewertet gehandelt wird im Vergleich zu einer anderen Plattform. Das System kauft automatisch auf der unterbewerteten Börse und verkauft gleichzeitig auf der anderen, um von der Preisdifferenz zu profitieren. Solche Arbitragegeschäfte werden tausendfach pro Tag wiederholt und ermöglichen kleinen Gewinn pro Transaktion, der in Summe erhebliche Erträge erzielen kann.
Die Chancen des Hochfrequenzhandels liegen in der Verbesserung der Marktliquidität, der schnelleren Preisfindung und der Möglichkeit für institutionelle Anleger, von kurzfristigen Marktineffizienzen zu profitieren. Risiken bestehen in erhöhter Marktvolatilität, potenziellen Flash-Crashs und der hohen Komplexität der Algorithmen. Zudem können technische Fehler oder unvorhergesehene Marktbedingungen zu erheblichen Verlusten führen. Regulierungsbehörden beobachten HFT daher genau, um Risiken für die Stabilität der Märkte zu minimieren.
Der Hochfrequenzhandel ist ein zentraler Bestandteil moderner Finanzmärkte und nutzt automatisierte Algorithmen, um Wertpapiere in extrem kurzer Zeit zu handeln. Er erhöht die Liquidität und Effizienz der Preisfindung, birgt jedoch Risiken wie erhöhte Volatilität und technische Fehler. Für Anleger ist HFT ein wichtiger Faktor bei der Marktbeobachtung und Portfolioplanung, da es die Dynamik an den Börsen beeinflusst und Chancen wie Risiken kurzfristiger Kursbewegungen verstärkt.