Das KCV, oder Kurs-Cashflow-Verhältnis, ist eine Kennzahl der fundamental-analytischen Bewertung von Aktien. Es gibt das Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Cashflow je Aktie an. Das KCV wird genutzt, um die Bewertung eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem tatsächlich generierten Geldfluss zu beurteilen. Im Vergleich zum Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gilt das KCV als robuster, da es den Cashflow betrachtet, der weniger manipulationsanfällig ist als der buchhalterische Gewinn.
Das KCV wird wie folgt berechnet:
KCV = Aktienkurs / Cashflow je Aktie
Dabei ist der Cashflow je Aktie der operative Cashflow des Unternehmens geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Ein niedriger Wert des KCV deutet darauf hin, dass die Aktie im Verhältnis zum generierten Cashflow günstig bewertet sein könnte, während ein hoher Wert auf eine mögliche Überbewertung hinweist. Die Kennzahl wird in der Regel für vergleichbare Unternehmen innerhalb einer Branche herangezogen.
Das KCV bietet Anlegern eine Möglichkeit, die Bewertung einer Aktie unabhängig von buchhalterischen Gewinnen zu beurteilen. Zum Beispiel bei der SAP-Aktie kann ein Analyst das KCV nutzen, um zu prüfen, ob der aktuelle Kurs im Verhältnis zum generierten operativen Cashflow angemessen ist. Das KCV ist besonders bei Unternehmen mit hohen Abschreibungen oder Investitionen relevant, da Gewinne in solchen Fällen stark beeinflusst sein können, während der operative Cashflow die tatsächliche Liquidität zeigt.
Trotz seiner Vorteile hat das KCV auch Einschränkungen:
Ein Analyst möchte das KCV mehrerer Softwareunternehmen vergleichen. Dabei zeigt ein niedrigeres KCV, dass eine Aktie im Verhältnis zum operativen Cashflow günstiger bewertet ist als die Konkurrenz. Bei der SAP-Aktie könnte das KCV zeigen, ob der Kurs im Einklang mit der Cashflow-Generierung des Unternehmens steht. Investoren nutzen diese Kennzahl, um günstige Einstiegspunkte zu identifizieren oder Überbewertungen zu erkennen, insbesondere bei kapitalintensiven Unternehmen oder in zyklischen Branchen.
Das KCV ist eine zentrale Kennzahl für die fundamentale Aktienanalyse, die den Aktienkurs in Relation zum operativen Cashflow setzt. Es bietet Anlegern eine solide Basis, um die Bewertung einer Aktie unabhängig vom buchhalterischen Gewinn zu beurteilen. Trotz seiner Grenzen, wie der Branchenabhängigkeit und der Beschränkung auf vergangene Cashflows, bleibt das KCV ein wichtiges Werkzeug, um Über- oder Unterbewertungen zu erkennen und fundierte Investmententscheidungen zu treffen.