Die kumulative Dividende bezeichnet eine besondere Form der Gewinnbeteiligung bei Vorzugsaktien oder bestimmten Anleihetypen, bei der nicht ausgeschüttete Dividendenansprüche in die Folgejahre übertragen werden. Wenn ein Unternehmen in einem Jahr keine Dividende zahlen kann oder will, sammeln sich die Ansprüche der Aktionäre an und müssen in späteren Jahren nachgezahlt werden, bevor andere Ausschüttungen erfolgen. Dieses Prinzip erhöht die Sicherheit für Anleger, da ausstehende Dividenden nicht verfallen.
Bei Vorzugsaktien ist die kumulative Dividende besonders verbreitet. Anleger, die solche Aktien halten, haben Anspruch auf eine bestimmte Dividende, z.B. 5% des Nennwerts. Wird diese Dividende in einem Jahr nicht gezahlt, entsteht ein Anspruch auf Nachzahlung in den kommenden Jahren. Die Dividende „stapelt“ sich, bis das Unternehmen genügend Mittel hat, um die ausstehenden Beträge zu begleichen. Beispiel: Ein Anleger hält Vorzugsaktien mit einer kumulativen Dividende von 4% pro Jahr. In Jahr 1 kann das Unternehmen nur 2% ausschütten. Die restlichen 2% werden auf das nächste Jahr übertragen. In Jahr 2, wenn die Dividende wieder voll gezahlt werden kann, erhält der Aktionär die regulären 4% plus die nachgeholten 2% aus Jahr 1, insgesamt 6%.
Die kumulative Dividende bietet mehrere Vorteile:
Ein Unternehmen emittiert Vorzugsaktien mit einer kumulativen Dividende von 5%. Im ersten Jahr können nur 3% ausgeschüttet werden. Die restlichen 2% werden auf das zweite Jahr übertragen. Anleger erhalten somit im Folgejahr nicht nur die reguläre Dividende, sondern zusätzlich die aus dem Vorjahr aufgelaufenen Beträge. Bei hybriden Anleihen oder Nachrangdarlehen kann ebenfalls eine kumulative Dividende vorgesehen sein, um Investoren einen gewissen Schutz gegen temporäre Liquiditätsengpässe zu bieten.
Die kumulative Dividende bietet Chancen, birgt aber auch Risiken:
Für Anleger, die regelmäßige Einnahmen aus Dividenden suchen, ist die kumulative Dividende besonders attraktiv. Sie stellt sicher, dass Dividendenansprüche nicht verfallen und stärkt die Planbarkeit von Cashflows. Anleger sollten jedoch die Bonität des Unternehmens, die Dividendenhistorie und die Vertragsbedingungen prüfen, um das Risiko von Ausfällen oder verspäteten Zahlungen einzuschätzen.
Die kumulative Dividende erhöht die Sicherheit von Dividendenansprüchen bei Vorzugsaktien oder bestimmten Anleiheformen. Nicht gezahlte Dividenden werden in die Folgejahre übertragen und müssen nachgeholt werden, bevor andere Ausschüttungen erfolgen. Für einkommensorientierte Anleger bietet sie eine planbare Ertragsquelle und schützt vor temporären Dividendenausfällen. Dennoch bleibt die Auszahlung abhängig von der finanziellen Lage des Unternehmens, weshalb eine sorgfältige Analyse unerlässlich ist.