Subprime-Kredite sind Kredite, die an Kreditnehmer mit eingeschränkter Bonität vergeben werden. Diese Kreditnehmer haben oft eine schwächere Kreditwürdigkeit, hohe Verschuldung oder ein unregelmäßiges Einkommen, wodurch das Ausfallrisiko für die Banken deutlich höher ist als bei klassischen Kreditnehmern. Subprime-Kredite sind daher mit höheren Zinssätzen verbunden, um das erhöhte Risiko zu kompensieren.
Subprime-Kredite sind typischerweise Konsum- oder Immobilienkredite, die an Personen vergeben werden, die aufgrund von negativen Schufa-Einträgen oder niedrigem Einkommen als risikoreich gelten. Banken setzen für diese Kredite oft variable Zinssätze an, die im Vergleich zu Standardkrediten deutlich höher liegen. Dadurch können sie potenzielle Ausfälle abdecken und das Geschäft dennoch profitabel gestalten.
Ein charakteristisches Merkmal von Subprime-Krediten ist die Möglichkeit der sogenannten „Adjustable Rate Mortgages“ (ARMs) in den USA, bei denen der Zinssatz nach einer Anfangsphase stark ansteigen kann. Dies erhöht das Risiko, dass der Kreditnehmer die Raten nicht mehr bedienen kann.
Ein bekanntes Beispiel für Subprime-Kredite waren die Hypothekenkredite in den USA, die in der Finanzkrise 2007/2008 eine zentrale Rolle spielten. Banken wie JPMorgan Chase oder Citigroup hatten umfangreiche Bestände an Subprime-Hypotheken in ihren Bilanzen, die durch den Rückgang der Immobilienpreise massiv an Wert verloren. Dies führte zu einer globalen Finanzkrise, da viele dieser Kredite gebündelt und als Wertpapiere weiterverkauft worden waren.
Auch in Deutschland gibt es Subprime-ähnliche Kredite, insbesondere im Bereich Konsumkredite oder Baufinanzierungen für risikoreiche Kunden, wobei die Regulierung und die Vergabepraxis deutlich restriktiver ist als in den USA.
Für Banken bieten Subprime-Kredite die Chance auf höhere Renditen, da die Zinsen über denen von Standardkrediten liegen. Für Kreditnehmer können sie den Zugang zu Finanzierungen ermöglichen, die sie sonst nicht erhalten würden.
Die Risiken sind jedoch erheblich: Bei steigenden Ausfallraten können Banken große Verluste erleiden. Im Falle von Hypotheken kann ein Preisverfall am Immobilienmarkt dazu führen, dass die Kreditsicherheiten nicht mehr ausreichen. Dies war ein zentraler Auslöser der globalen Finanzkrise 2008. Auch für Anleger, die in verbrieften Subprime-Produkten investiert haben, bestand ein erhebliches Risiko von Verlusten.
Subprime-Kredite haben eine besondere Bedeutung für die Stabilität des Finanzsystems. Die Finanzkrise von 2007/2008 zeigte, dass eine hohe Konzentration von Subprime-Krediten und deren Verbriefung zu systemischen Risiken führen kann. Seitdem wurden strengere Regulierungen eingeführt, um die Vergabe solcher Kredite transparenter und risikoärmer zu gestalten, zum Beispiel durch Basel-III-Richtlinien und strengere Eigenkapitalanforderungen für Banken.
Subprime-Kredite sind ein zweischneidiges Schwert: Sie eröffnen finanzielle Chancen für risikoreiche Kreditnehmer und hohe Zinsgewinne für Banken, bergen jedoch gleichzeitig erhebliche Risiken für das gesamte Finanzsystem. Die Geschichte der Subprime-Krise in den USA zeigt, dass unkontrollierte Vergabe und unzureichende Risikomanagementstrategien gravierende wirtschaftliche Folgen haben können. Anleger und Banken sollten Subprime-Kredite daher stets sorgfältig prüfen und die Risiken angemessen berücksichtigen.