Der Begriff WACC steht für „Weighted Average Cost of Capital“ und bezeichnet die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens. Mit diesem Kennwert lässt sich ermitteln, welche Verzinsung ein Unternehmen mindestens erwirtschaften muss, um die Ansprüche von Eigen- und Fremdkapitalgebern zu erfüllen. Der WACC spielt insbesondere bei Unternehmensbewertungen, Investitionsentscheidungen und Finanzanalysen eine zentrale Rolle.
Der WACC setzt sich aus den Kosten des Eigenkapitals und den Kosten des Fremdkapitals zusammen, gewichtet nach ihrem Anteil an der gesamten Kapitalstruktur. Die Formel lautet:
WACC = (E / (E + D)) * Re + (D / (E + D)) * Rd * (1 - Steuersatz)
Die Eigenkapitalkosten Re werden häufig über das Capital Asset Pricing Model (CAPM) bestimmt, während die Fremdkapitalkosten Rd auf den aktuellen Zinsaufwendungen basieren. Durch die Gewichtung entsprechend der Kapitalanteile erhält man einen realistischen Durchschnitt der Kapitalkosten.
Der WACC ist ein entscheidender Maßstab für Unternehmensentscheidungen:
Angenommen, ein Unternehmen wie SAP möchte eine neue Investition tätigen. Mit einem WACC von 6 % muss die Rendite des Projekts mindestens 6 % betragen, um für die Investoren attraktiv zu sein. Liegt die erwartete Rendite darunter, wäre die Investition wertvernichtend.
Auch bei der Übernahmebewertung wird der WACC häufig genutzt: Übersteigt die Rendite des zu übernehmenden Unternehmens nicht den WACC, könnte die Akquisition den Wert des Käufers schmälern.
Vorteile:
Nachteile:
Der WACC ist ein zentrales Instrument der Unternehmens- und Investitionsbewertung. Er ermöglicht es, die minimal erforderliche Rendite für Projekte und Investitionen zu bestimmen und die Effizienz der Kapitalstruktur zu prüfen. Trotz gewisser Annahmen und Schätzunsicherheiten bleibt er ein unverzichtbarer Maßstab für Finanzanalysen und strategische Entscheidungen.