Erster deutsche IPO 2020: Exasol geht an die Börse

Mittwoch, 20.05.20 14:40
In turbulenten Börsenphasen wie diesen wagen nicht viele Unternehmen den Sprung aufs Parkett. Eine möglicherweise von Erfolg gekrönte Ausnahme ist dabei Exasol - der erste, deutsche Börsengang 2020. Das Unternehmen teilte mit, dass das vergangenen Freitag gestartete Angebot bereits deutlich überzeichnet sei und die Angebotsfrist daraufhin bis zum gestrigen Dienstag verkürzt wurde. Insgesamt wurden mehr als neun Millionen Aktien zu je 9,50 Euro verkauft, was ein Platzierungsvolumen von 87,45 Millionen Euro ergab. Die Preisspanne je Aktie lag zwischen 8,50 und 10,50 Euro. Am Montag soll Exasol erstmals an der Frankfurter Börse im Wachstumssegment “Scale” gehandelt werden.

Big Data, Big Business?


Obwohl Laien der Name Exasol wohl kaum etwas sagt, produzieren die Nürnberger ein hochinteressantes Produkt: Das Unternehmen entwickelt nach eigenen Angaben die weltweit schnellste Datenbank für Analytics und Data Warehousing. „Unsere Datenbanklösung wurde von der ersten Codezeile an so aufgebaut, dass sie hoch skalierbar, performant und optimal auf moderne Datenumgebungen ausgerichtet ist”, erklärte CEO Aaron Auld. Exasol zählt schon jetzt zu den führenden Datenbank-Anbietern, dessen extrem schnelle und effiziente Anwendungen in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz, Big Data oder High-Speed-Analytics zum Einsatz kommen. Ein spannender Wachstumsmarkt, der vom Digitalisierungs-Boom profitieren könnte. 2019 machte das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen jedoch bei einem Umsatz von 21,6 Millionen Euro noch einen Verlust von 14 Millionen Euro.

Frisches Geld für Entwicklung und Expansion


Eigenen Angaben zufolge zählen schon jetzt Weltkonzerne wie Adidas, Dell, Vodafone und Zalando zu den Kunden von Exasol. Nun will das Unternehmen seine internationale Präsenz weiter ausbauen, eventuelle Übernahmen tätigen und Vertriebsaktivitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Großbritannien und in den USA stärken. Um diese Wachstumspläne voranzutreiben, benötigt Exasol idealerweise 50 Millionen Euro frisches Kapital aus dem Börsengang - doch auch Altaktionäre möchten Kasse machen. Von dem Gesamterlös gehen 48,45 Millionen Euro an das Unternehmen selbst, der Rest fließt an die Eigentümer, zu denen unter anderem die staatliche Förderbank KfW zählt.

IPOs sind - unabhängig vom Branchensegment des Börsenneulings - für Anleger immer ein riskantes und spekulatives Unterfangen. Vor allem in unsicheren Zeiten wie diesen, denn momentan kann niemand absehen, welche wirtschaftlichen Spätfolgen die Pandemie konkret haben wird. Eine wahrscheinliche Rezession wird jungen Unternehmen an der Börse jedoch möglicherweise stärker zusetzen, als “alten Hasen”, da Anleger in turbulenten Börsenphasen weniger risikobereit sind. Deshalb: Spekulieren Sie nicht, sondern investieren Sie in die langfristig erfolgreichsten Aktien der Welt, die im Gegensatz zu Exasol über eine mindestens zehnjährige “von links unten nach rechts oben” gezogene Kurshistorie und besonders geringe Rücksetzer verfügen. Welche 100 Top-Aktien momentan besonders empfehlenswert sind, erfahren Sie in Ihrer neuen Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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