Technische Indikatoren
Es gibt häufig länger andauernde Phasen, in denen Aktienfonds und einzelne Aktien eine deutlich schlechtere Performance als die zugrunde liegenden Aktienindizes aufweisen. Auf dieser Überlegung basierend hat Gilbert Raff einen Indikator entwickelt, der ihm vorgeben sollte, ob im Vergleich zum Index mit einer besseren bzw. schlechteren Performance eines Basistitels zu rechnen ist.
Wie der Name schon vermuten lässt, repräsentiert der „Relative Strength Ratio – MACD (RSR-MACD)“ eine Kombination aus dem Konzept der „Relativen Stärke (RS)“ und dem „MACD“ von . Zunächst findet also ein „RS“-Vergleich zwischen Basistitel und dem zugrunde liegenden Index statt. Da diese „RS“-Werte sehr starke Schwankungen aufweisen, dienten sie Raff alleine als Grundlage für die Konstruktion eines „MACD“. Somit konnten einerseits die „RS“-Werte geglättet, andererseits konkrete Kauf- und Verkaufssignale generiert werden, die nicht auf den Schlusskursen basieren.
Es ergibt sich also eine um den Mittelpunktswert Null oszillierende Darstellung, die rein optisch völlig identisch mit dem bekannten „MACD“-Indikator ist. Unterschiedlich sind lediglich die Einflussgrößen, die beim „MACD“ die Kurse und beim „RSR-MACD“ die jeweiligen „RS“-Werte repräsentieren.
Bei einem Kaufsignal („MACD“-Linie kreuzt über Trigger) dieses „Relative Strength Ratio – MACD“ sollte der Basistitel dementsprechend eine bessere Performance als der Index aufweisen, bei einem Verkaufssignal („MACD“-Linie kreuzt unter Trigger) analog eine schlechtere.
Es findet ein „RS“-Vergleich (siehe dort) zwischen Basistitel und Index statt. Auf das Ergebnis wird dann ein „MACD“ (siehe dort) berechnet, womit der „RSR-MACD“ bereits gegeben ist.
RSR-MACD = MACD auf RS
keine, tägliche Berechnung
für „MACD“ siehe dort
Sofern der „RSR-MACD“ im Bereich seines Mittelpunkts notiert, ist die Performance von Basistitel und Index identisch. Bei einem hohem „RSR-MACD“-Wert performt der Basistitel erheblich besser und analog bei einem niedrigen wesentlich schlechter als der Index.
Laut Raff sollte bei einem Kaufsignal im „RSR-MACD“ die Aktie bzw. der Fond gekauft werden. Bei einem Verkaufssignal empfahl Raff die Glattstellung dieser Position und den Switch in Geldmarkt-Fonds bzw. Festgelder. Aufgrund der höheren Volatilität sollten dabei Kaufsignale für Aktien nur dann beachtet werden, wenn der „MACD“ oberhalb seiner Mittelpunktslinie notiert.
Selbstverständlich kann der „RSR-MACD“ auch als eigenständige Studie für den Aufbau von Long- und Short-Positionen verwendet werden. Für Aktien, Aktienfonds oder auch Rentenfonds sind dabei die maßgeblichen Indizes der Vergleichsmaßstab. Der Indikator eröffnet aber auch interessante Variationen für Branchen-, Länder- oder Devisen-Vergleiche.
Empfehlung:
Bei der Anwendung des „Relative Strength Ratio – MACD“ darf niemals vergessen werden, dass die Handelssignale alleine von der Entwicklung der „Relativen Stärke“ bestimmt werden. Ob sich die Kurse selbst in Aufwärts- oder Abwärtstrends befinden, wird hier nicht angezeigt.
Quelle:
Thomas Müller,
TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN
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