Technische Indikatoren

Zig Zag Erklärung – Technische Analyse

Aussage:

Der „Zig Zag“ stellt keinen Indikator im Sinne der Definition (als „Anzeiger“) dar, sondern vielmehr einen „Filter“, der jegliche Kursveränderung unterhalb eines bestimmten Prozentsatzes ignoriert.

So kennzeichnet ein „5%-Zig Zag“ nur Veränderungen in einem Basistitel oder Indikator, die, gemessen vom Hoch zum Tief bzw. analog vom Tief zum Hoch, größer sind als 5%. Alle kleineren Kursveränderungen werden ignoriert, der „Zig Zag“ verbindet nur die Umkehrpunkte, d.h. relative Hochpunkte und relative Tiefpunkte mit einer durchgezogenen Linie.

In einer Vergangenheitsbetrachtung scheint der „Zig Zag“ ein ganz ausgezeichneter Indikator zur Erkennung von Wendepunkten zu sein. In der Praxis erweist sich der „Zig Zag“ zur Erkennung von Trendwechseln jedoch als unbrauchbar, da die letzte „Zig Zag“-Linie – entsprechend der Kursveränderung – ständig ihre Lage wechselt. Sogar der letzte Drehpunkt kann aus der Darstellung wieder komplett herausfallen.

Der letzte Drehpunkt ist erst dann fixiert, wenn der Kurs diesen Punkt um den Einstellungsprozentsatz über- bzw. unterschritten hat. War der vorletzte Drehpunkt ein Tiefpunkt, bedeutet dies dass die Kurse den letzten Drehpunkt (als Hochpunkt) um den Einstellungsprozentsatz unterschreiten müssen. Überschreiten sie ihn um den Einstellungsprozentsatz, fällt der letzte Drehpunkt (Hochpunkt) wieder aus der Darstellung heraus, der „Zig Zag“ ergibt sich dann aus der Verbindung des aktuellen Kurses mit dem (vormals) letzten Drehpunkt (also mit dem Tiefpunkt). War der vorletzte Drehpunkt ein Hochpunkt, müssen die Kurse analog den letzten Drehpunkt (als Tiefpunkt) um den Einstellungsprozentsatz übersteigen, um den vorletzten Drehpunkt zu fixieren. Unterschreiten sie ihn um den Einstellungsprozentsatz, fällt dementsprechend der letzte Drehpunkt (Tiefpunkt) wieder aus der Darstellung heraus, der „Zig Zag“ ergibt sich dann aus der Verbindung des aktuellen Schlusskurses mit dem (vormals) letzten Drehpunkt (also dem Hochpunkt).

Erst wenn die „Zig Zag“-Linie ihre Richtung wechselt, also wenn eine (dem Einstellungsprozentsatz entsprechende) aufwärts- oder abwärtsgerichtete Trendphase abgeschlossen ist, zeigt sich, dass der „Zig Zag“ den Trend zutreffend abgebildet hat. Der weitere Trend steht jedoch abermals offen, womit dem „Zig Zag“ keinerlei prognostische Funktion zugebilligt werden kann.


Berechnung:

Vom heutigen Schlusskurs wird der letzte Drehpunkt (des „Zig Zag“) subtrahiert, danach wird die Differenz durch diesen letzten Drehpunkt dividiert und zum Abschluss mit 100 multipliziert. Ist dieses Ergebnis:

  • niedriger als der Einstellungsprozentsatz, bleibt der letzte Drehpunkt des „Zig Zag“ unverändert. Die aktuelle „Zig Zag“-Linie ergibt sich aus der Verbindung des Schlusskurses mit dem letzten Drehpunkt.
  • größer oder gleich dem Einstellungsprozentsatz, wird der letzte Drehpunkt fixiert, sofern die Kursbewegung gegen die Richtung der vorangegangenen Kursbewegung gerichtet war. Geht die Kursbewegung in Richtung der vorangegangenen, fällt der letzte Drehpunkt aus der Darstellung heraus, sodass der (zuvor) vorletzte Drehpunkt zum letzten Drehpunkt wird.


Formel:

D = (Ct - E) / E * 100

wobei

D = aktueller Wert (letzter Punkt) des „Zig Zag“
E = letzter Drehpunkt
Die letzte „Zig Zag“-Linie verläuft

  • abwärtsgerichtet, wenn D < 0
  • aufwärtsgerichtet, wenn D > 0
  • seitwärtsgerichtet, wenn D = 0

wenn D >= +/- 5%,
dann wird der letzte Drehpunkt wieder eliminiert, sofern die Kurse nach zuvor gestiegenen/gefallenen Kursen nun abermals gestiegen/gefallen sind. Dagegen wird der letzte Drehpunkt fixiert, sofern die Kursbewegung gegen den vorhergehenden Trend gerichtet war.
wenn D < +/- 5%,
dann bleibt der letzte Drehpunkt bestehen.


Einstellung:

5%


Interpretation:

Der „Zig Zag“ bildet die Tendenz in der Vergangenheit ab und deutet die Richtung der gerade laufenden Trendphase an. Mehr ist aus dem „Zig Zag“ nicht zu lesen. Einige Techniker nutzen den „Zig Zag“, um bestimmte Kurs-Trends oder auch das Verhalten eines Indikators „sichtbar“ zu machen, eine Prognosekraft besitzt dieser Filter jedoch keinesfalls.


Empfehlung:

Versuchen Sie niemals, aus dem „Zig Zag“ Handelssignale abzuleiten. Es geht nicht!


Quelle:
Thomas Müller, TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN