Aktienanleihen

Was sind Aktienanleihen?

Aktienanleihen sind strukturierte Finanzprodukte, die die Eigenschaften von festverzinslichen Wertpapieren und Aktien kombinieren. Anleger erhalten bei einer Aktienanleihe einen festen Zinssatz, während das Rückzahlungsrisiko teilweise an die Kursentwicklung einer zugrunde liegenden Aktie oder eines Aktienkorbs gebunden ist. Damit stellen Aktienanleihen eine interessante Möglichkeit dar, von stabilen Zinserträgen zu profitieren und gleichzeitig an der Entwicklung von Aktien teilzuhaben.

Die Emittenten von Aktienanleihen sind in der Regel Banken oder Finanzinstitute. Sie übernehmen die Zahlung der vereinbarten Zinsen und stellen sicher, dass Anleger ihre Rückzahlung am Ende der Laufzeit erhalten, allerdings unter bestimmten Bedingungen, die an die Entwicklung der Basisaktie geknüpft sind.

Funktionsweise von Aktienanleihen

Eine typische Aktienanleihe wird mit einer Laufzeit von mehreren Monaten bis Jahren ausgegeben. Anleger erhalten während der Laufzeit feste Zinsen, die in der Regel höher sind als bei vergleichbaren klassischen Anleihen. Am Ende der Laufzeit hängt die Rückzahlung von der Performance der zugrunde liegenden Aktie ab:

  • Wenn der Aktienkurs über einem vorher definierten Basiswert (Strike) liegt, wird der Nennwert in bar zurückgezahlt.
  • Liegt der Aktienkurs unter dem Basiswert, erhält der Anleger die zugrunde liegende Aktie oder einen entsprechenden Gegenwert in Aktien.

Beispiel: Eine Aktienanleihe auf Nvidia mit einem Nennwert von 1.000 Euro und einem Strike von 400 USD zahlt jährlich 5 % Zinsen. Liegt der Aktienkurs am Laufzeitende über 400 USD, erhält der Anleger seine 1.000 Euro zurück. Liegt der Kurs darunter, bekommt er die entsprechende Anzahl Nvidia-Aktien geliefert.

Vorteile von Aktienanleihen

Die Anlage in Aktienanleihen bietet mehrere Vorteile:

  • Attraktive Zinserträge: Die festen Zinsen liegen meist über denen vergleichbarer festverzinslicher Wertpapiere.
  • Risikobegrenzung: Der Anleger partizipiert am Aktienmarkt, ohne direkt die Aktie kaufen zu müssen.
  • Planbare Rückzahlung: Bei Kursen über dem Basiswert erhält der Anleger den Nennwert zurück.
  • Flexibilität: Aktienanleihen können auf einzelne Aktien oder auf Aktienkörbe emittiert werden.

Nachteile und Risiken

Aktienanleihen sind jedoch nicht risikofrei und beinhalten folgende Nachteile:

  • Liegt der Aktienkurs unter dem Strike, erfolgt die Rückzahlung in Aktien, deren Wert unter dem investierten Kapital liegen kann.
  • Emittentenrisiko: Banken oder Finanzinstitute könnten zahlungsunfähig werden.
  • Begrenztes Gewinnpotenzial: Anleger profitieren nicht von starken Kursanstiegen über den Strike hinaus.
  • Geringere Liquidität im Vergleich zu direkten Aktieninvestments.

Praktisches Beispiel für Anleger

Ein Anleger möchte von der Entwicklung der Nvidia-Aktie profitieren, ohne direkt Aktien zu kaufen. Er investiert in eine Aktienanleihe mit einem Nennwert von 10.000 Euro, einem Strike von 400 USD und einer Laufzeit von einem Jahr. Er erhält 5 % Zinsen während der Laufzeit. Am Ende der Laufzeit liegt der Kurs der Nvidia-Aktie bei 420 USD: Der Anleger bekommt seinen Nennwert von 10.000 Euro zurück und hat zusätzlich die Zinsen erhalten. Hätte der Kurs bei 380 USD gelegen, hätte er die entsprechende Anzahl Nvidia-Aktien erhalten, deren Wert unter seinem ursprünglichen Investment liegt.

boerse.de-Schlussfolgerung

Aktienanleihen sind strukturierte Finanzprodukte, die feste Zinsen mit der Chance auf Aktiengewinne kombinieren. Sie bieten höhere Zinserträge als klassische Anleihen und ermöglichen eine indirekte Partizipation am Aktienmarkt. Gleichzeitig tragen Anleger das Kursrisiko der zugrunde liegenden Aktie, insbesondere wenn der Kurs unter den Strike fällt. Aktienanleihen eignen sich für Anleger, die ein moderates Risiko eingehen möchten und planbare Erträge mit begrenztem, aber vorhandenem Aktienpotenzial suchen.



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