Eine Am-Geld-Option (englisch: At-the-Money, ATM) ist eine Option, deren Ausübungspreis (Strike-Preis) nahezu identisch mit dem aktuellen Kurs des Basiswertes liegt. Das bedeutet, dass der Handelspreis der zugrunde liegenden Aktie, des Indexes oder eines anderen Basiswertes ungefähr dem Preis entspricht, zu dem die Option ausgeübt werden könnte. In diesem Fall hätte der Optionsinhaber beim sofortigen Ausüben der Option weder einen Gewinn noch einen Verlust.
Am-Geld-Optionen sind ein wichtiger Referenzpunkt im Optionshandel, da sie die Grenze zwischen Optionen mit innerem Wert (im Geld) und Optionen ohne inneren Wert (aus dem Geld) markieren. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Optionen, der Bestimmung von Prämien und der Analyse von Volatilitäten.
Ein wesentliches Merkmal einer Am-Geld-Option ist, dass ihr innerer Wert null ist, da der Strike-Preis dem aktuellen Kurs des Basiswertes entspricht. Die Prämie für eine solche Option besteht daher fast ausschließlich aus Zeitwert, also dem Potenzial für Kursbewegungen vor Ablauf der Option. Dies macht Am-Geld-Optionen besonders sensitiv gegenüber Veränderungen der Volatilität und des Basiswertpreises.
Beispiel: Ein Anleger hält eine Call-Option auf die Aktie eines Unternehmens mit einem Strike-Preis von 100€. Liegt der aktuelle Aktienkurs ebenfalls bei 100€, handelt es sich um eine Am-Geld-Option. Wäre der Kurs höher, wäre die Option „im Geld“; wäre er niedriger, „aus dem Geld“.
Am-Geld-Optionen werden häufig für Hedging-Strategien, kurzfristige Spekulationen oder beim Schreiben von Optionen verwendet. Da sie besonders empfindlich auf Preisbewegungen des Basiswertes reagieren, bieten sie Tradern die Möglichkeit, auf kleine Kursveränderungen zu reagieren. Sie sind außerdem wichtig für die Berechnung von Optionsgriechen wie Delta, Gamma, Vega und Theta, die die Preisempfindlichkeit einer Option gegenüber verschiedenen Faktoren beschreiben.
Investoren nutzen Am-Geld-Optionen auch als Einstiegspunkt für komplexere Strategien, etwa Straddles oder Strangles, bei denen sowohl Call- als auch Put-Optionen kombiniert werden, um von erwarteten Kursschwankungen zu profitieren.
Ein praktisches Beispiel: Die Aktie der XYZ AG notiert bei 50€. Ein Anleger hält einen Call mit Strike-Preis von ebenfalls 50€. Da der Ausübungspreis dem Marktpreis entspricht, ist die Option Am-Geld. Der innere Wert ist null, aber die Option hat noch einen Zeitwert. Sollte die Aktie auf 55€ steigen, würde die Option „im Geld“ sein und einen inneren Wert von 5€ pro Aktie erhalten.
Auch im Indexhandel sind Am-Geld-Optionen üblich. Bei einem DAX-Call mit Strike-Preis 16.000 Punkten, wenn der DAX ebenfalls bei 16.000 Punkten notiert, handelt es sich um eine Am-Geld-Option. Diese Optionen werden häufig für kurzfristige Absicherungen oder spekulative Trades genutzt.
Eine Am-Geld-Option ist eine Option, deren Ausübungspreis dem aktuellen Kurs des Basiswertes entspricht. Sie hat keinen inneren Wert, aber einen Zeitwert und reagiert empfindlich auf Kursbewegungen, Volatilität und Zeitablauf. Am-Geld-Optionen sind zentral für Optionshandel, Hedging und strategische Portfolioplanung, da sie als Ausgangspunkt für viele komplexe Handelsstrategien dienen und ein genaues Verständnis von Preisbewegungen und Risikofaktoren ermöglichen.