Asked Price

Was ist der Asked Price?

Der Asked Price – häufig auch als Ask oder Briefkurs bezeichnet – ist der Preis, zu dem ein Marktteilnehmer bereit ist, ein Wertpapier zu verkaufen. Er bildet zusammen mit dem Bid-Price (Geldkurs) die fundamentale Grundlage jedes börslichen Handels. Während der Bid-Preis die höchste Preisvorstellung der Käufer widerspiegelt, zeigt der Asked Price die niedrigste Preisvorstellung der Verkäufer an. Die Differenz zwischen beiden Kursen wird als Spread bezeichnet und gilt als wichtiges Maß für die Liquidität eines Marktes.

Wie entsteht der Asked Price?

Der Asked Price ergibt sich aus der aktuell besten Verkaufsorder im Orderbuch einer Börse oder Handelsplattform. Je nach Marktmodell werden diese Orders entweder von Market Makern, spezialisierten Händlern oder automatisierten Systemen bereitgestellt. Verkäufer platzieren ihre Verkaufswünsche mit einem Mindestpreis, sodass der Asked Price den günstigsten sofort verfügbaren Verkaufskurs repräsentiert.

In hochliquiden Märkten, beispielsweise im Devisenhandel oder bei großen Indizes, liegt der Asked Price meist nur minimal über dem Bid-Preis. Bei weniger liquiden Märkten, etwa bestimmten Anleihe- oder Rohstoffsegmenten, kann der Spread deutlich größer sein. Das bedeutet für Käufer: Je größer der Spread, desto höher die impliziten Transaktionskosten.

Beispiele für den Asked Price

  • Aktienhandel: Möchte ein Anleger eine Aktie sofort kaufen, muss er den aktuell niedrigsten Ask akzeptieren. Liegt der Bid-Preis beispielsweise bei 50,00€ und der Asked Price bei 50,10€, beträgt der Spread 0,10€.
  • Anleihemarkt: Bei weniger liquiden Unternehmensanleihen können Anleger Asked Prices beobachten, die mehrere Basispunkte über dem Bid-Preis liegen, was die Handelskosten erhöht.
  • Devisenmarkt: Im EUR/USD-Handel kann der Asked Price etwa bei 1,0852 liegen, während der Bid bei 1,0850 notiert. Durch die enorme Liquidität bleibt der Spread hier meist extrem gering.

Bedeutung für Anleger und Handelsstrategien

Der Asked Price spielt eine zentrale Rolle für Anleger, da er unmittelbar bestimmt, wie teuer der sofortige Erwerb eines Wertpapiers ist. Er beeinflusst sowohl den Ausführungspreis als auch die Gesamtkosten einer Transaktion. Besonders für kurzfristig orientierte Anleger, Daytrader oder algorithmische Strategien sind engere Spreads und damit niedrigere Asked Prices entscheidend, um effizient handeln zu können.

Für langfristige Investoren ist der Asked Price ebenfalls relevant, da er bei jeder Kauforder den Einstiegskurs definiert. Zudem signalisiert ein ungewöhnlich hoher Asked Price im Verhältnis zum Bid-Preis häufig eine geringe Marktliquidität oder eine erhöhte Unsicherheit. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein, statt einer Market-Order mit sofortiger Ausführung eine Limit-Order zu platzieren, um einen bestimmten maximal zu zahlenden Preis festzulegen.

Asked Price im Kontext moderner Märkte

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung des Handels hat sich die Ermittlung des Asked Price stark beschleunigt. Handelssysteme aktualisieren den Ask in Millisekunden – abhängig von neuen Orders, Marktbewegungen oder Volumenverlagerungen. Im Hochfrequenzhandel (HFT) werden Millionen von Kursstellungen pro Tag generiert, wodurch Spreads extrem eng werden können, insbesondere bei stark gehandelten Instrumenten.

In weniger transparenten Märkten, wie dem außerbörslichen Anleihehandel (OTC), bleibt der Asked Price hingegen oft Verhandlungssache. Hier stellen Händler individuelle Kurse, die stark vom Ordervolumen, der Bonität eines Emittenten oder der aktuellen Nachfragesituation beeinflusst sein können.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Asked Price ist ein elementarer Begriff im Wertpapierhandel, da er den Preis definiert, zu dem Anleger ein Wertpapier unmittelbar erwerben können. Er bildet zusammen mit dem Bid-Preis das Fundament der Preisbildung an Finanzmärkten und liefert wertvolle Hinweise auf Liquidität, Markttiefe und Transaktionskosten. Für Anleger – ob kurzfristig agierend oder langfristig orientiert – stellt der Asked Price damit eine zentrale Kennzahl dar, um Handelsentscheidungen präzise und kosteneffizient zu treffen.



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