At-the-Money-Option

Was ist eine At-the-Money-Option?

Definition und Grundprinzip

Eine At-the-Money (ATM)-Option ist eine Option, bei der der Ausübungspreis (Strike) des Basiswertes exakt oder nahezu dem aktuellen Marktpreis entspricht. Im Deutschen wird dieser Zustand häufig als „Am-Geld-Option“ bezeichnet. Eine ATM-Option hat keinen inneren Wert, da beim sofortigen Ausüben weder ein Gewinn noch ein Verlust entsteht. Sie besitzt jedoch in der Regel einen hohen Zeitwert (Extrinsic Value), da sich der Kurs des Basiswerts in beide Richtungen bewegen kann.

Charakteristika einer At-the-Money-Option

ATM-Optionen zeichnen sich dadurch aus, dass ihr innerer Wert null ist. Das bedeutet, dass der aktuelle Marktpreis des Basiswertes gleich dem Strike der Option ist. Der Wert der Option setzt sich daher vollständig aus dem Zeitwert zusammen, der von Faktoren wie Volatilität, Restlaufzeit und Marktsituation abhängt. Aufgrund dieser Eigenschaften reagieren ATM-Optionen sehr empfindlich auf Kursbewegungen des Underlyings, was sie zu einem wichtigen Instrument im professionellen Handel macht.

Beispiele aus der Praxis

Beispiel: Eine Aktie wird bei 100 € gehandelt. Eine Call-Option mit Strike 100 € und eine Put-Option mit Strike 100 € wären in diesem Moment ATM-Optionen, da ihr Strike-Preis dem aktuellen Kurs entspricht. Wenn der Kurs der Aktie stark schwankt, kann der Zeitwert der Option steigen, wodurch Trader von größeren Bewegungen profitieren können, auch wenn der innere Wert null bleibt.

Risiken und Chancen

Der größte Vorteil einer ATM-Option liegt in ihrer Sensitivität gegenüber Kursbewegungen: Schon kleine Änderungen des Basiswerts können zu deutlichen Wertsteigerungen der Option führen. Gleichzeitig besteht ein erhebliches Risiko durch den Zeitwertverfall (Theta). Wenn sich der Kurs des Basiswertes nicht in die erwartete Richtung bewegt, kann die Option wertlos verfallen. Auch Änderungen der impliziten Volatilität wirken stark auf den Preis einer ATM-Option.

Strategische Nutzung von ATM-Optionen

Trader verwenden ATM-Optionen häufig für Strategien, die auf Volatilität setzen, wie zum Beispiel Straddles oder Strangles. Bei einem Long Straddle werden gleichzeitig ein Call und ein Put mit demselben Strike und gleicher Laufzeit gekauft. Gewinne entstehen, wenn der Basiswert stark steigt oder fällt. ATM-Optionen eignen sich auch für Hedging-Zwecke, da sie das Marktverhalten sehr direkt widerspiegeln.

Beziehung zu Moneyness

Der Begriff „Moneyness“ beschreibt, wie der Strike einer Option im Verhältnis zum Marktpreis des Basiswertes liegt. Optionen werden in drei Kategorien eingeteilt: In-the-Money (ITM), Out-of-the-Money (OTM) und At-the-Money (ATM). ATM-Optionen haben keinen inneren Wert, aber maximalen Zeitwert und sind besonders sensitiv gegenüber Kursbewegungen und Volatilität.

boerse.de-Schlussfolgerung

Eine At-the-Money-Option ist ein grundlegendes Instrument im Optionshandel. Sie hat keinen inneren Wert, aber einen hohen Zeitwert, wodurch sie sehr sensitiv auf Kursbewegungen, Volatilität und Laufzeit reagiert. ATM-Optionen werden sowohl für kurzfristige Trading-Strategien als auch für Hedging eingesetzt. Ihr Verständnis ist essenziell für jeden Trader, der Optionen aktiv handelt, da sie Chancen für schnelle Gewinne bieten, aber auch das Risiko eines Totalverlusts bergen.



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