Der Basispreis, auch als Strike Price bezeichnet, ist ein zentraler Begriff im Optionshandel und bezeichnet den Preis, zu dem der Käufer einer Option das zugrunde liegende Basisinstrument kaufen (Call-Option) oder verkaufen (Put-Option) kann. Er stellt den Referenzwert dar, an dem sich der Wert der Option orientiert. Der Basispreis ist entscheidend für die Bewertung, den inneren Wert und die Ausübungsentscheidung einer Option.
Der Basispreis definiert, bei welchem Kursniveau des Basisinstruments die Option für den Käufer wirtschaftlich vorteilhaft ist. Bei Call-Optionen liegt der Vorteil darin, dass der Basispreis unter dem aktuellen Marktpreis des Basisinstruments liegt, während bei Put-Optionen der Basispreis über dem aktuellen Marktpreis des Basisinstruments liegt. Der Abstand zwischen dem Marktpreis des Basisinstruments und dem Basispreis bestimmt den inneren Wert der Option.
Beispiel: Eine Call-Option auf die Allianz-Aktie hat einen Basispreis von 100€. Liegt der aktuelle Aktienkurs bei 110€, besitzt die Option einen inneren Wert von 10€, da der Käufer die Aktie günstiger als am Markt erwerben könnte.
Optionen können mit unterschiedlichen Basispreisen ausgegeben werden, abhängig von der Strategie des Investors:
Der Basispreis ist ein wesentlicher Faktor bei der Bewertung von Optionen. Zusammen mit der Restlaufzeit, der Volatilität des Basisinstruments, dem aktuellen Marktpreis und dem Zinssatz fließt der Basispreis in Optionspreismodelle wie das Black-Scholes-Modell oder binomiale Bewertungsverfahren ein. Ein niedrigerer Basispreis bei Call-Optionen erhöht den Wert der Option, während ein höherer Basispreis bei Put-Optionen den Wert steigert.
1. Eine Call-Option auf die Allianz-Aktie mit Basispreis 90€: Aktueller Kurs 100€, innerer Wert 10€.
2. Eine Put-Option auf einen Rohstoff-Future mit Basispreis 50€: Aktueller Kurs 45€, innerer Wert 5€.
3. Eine Out-of-the-Money Call-Option auf einen Index mit Basispreis 1100 Punkte bei einem aktuellen Indexstand von 1050 Punkten: kein innerer Wert, nur Zeitwert.
Der Basispreis wird von Investoren gezielt gewählt, um unterschiedliche Handelsstrategien umzusetzen. Bei spekulativen Käufen wählen Investoren oft OTM-Optionen, um mit geringem Kapitaleinsatz hohe Hebelwirkungen zu erzielen. Risikominimierende Strategien setzen eher auf ATM- oder ITM-Optionen, um eine höhere Wahrscheinlichkeit für positive Ausübung zu erreichen. Auch bei Covered-Call-Strategien oder Protective-Put-Strategien spielt der Basispreis eine entscheidende Rolle, um die gewünschte Absicherung oder Rendite zu erzielen.
Der Basispreis ist ein zentrales Element im Optionshandel und definiert den Preis, zu dem das Basisinstrument gekauft oder verkauft werden kann. Er bestimmt den inneren Wert, beeinflusst die Optionsbewertung und ist maßgeblich für die Umsetzung verschiedener Handels- und Absicherungsstrategien. Das Verständnis des Basispreises ist für Anleger, Trader und institutionelle Investoren entscheidend, um Chancen, Risiken und potenzielle Gewinne von Optionen korrekt einzuschätzen. Durch die gezielte Wahl des Basispreises lassen sich Hebelwirkungen, Renditen und Absicherungen optimal steuern.