Charles Dow (1851–1902) war ein einflussreicher US-amerikanischer Journalist, Börsenanalyst und Mitbegründer des Wall Street Journal. Er gilt als einer der Pioniere der technischen Analyse und als Schöpfer der Dow-Theorie, die bis heute die Grundlage vieler Chart- und Markttechniken bildet. Dow entwickelte Methoden zur Analyse von Marktbewegungen und identifizierte wiederkehrende Trends, die Anlegern helfen sollten, die Richtung von Aktienmärkten vorherzusagen.
Charles Dow formulierte die Dow-Theorie auf Basis von Kursbewegungen und Trends an der New Yorker Börse. Die Theorie geht davon aus, dass der Markt in drei Arten von Trends verläuft: primäre, sekundäre und kurzfristige Trends. Primäre Trends sind langfristige Bewegungen, die über mehrere Monate bis Jahre andauern. Sekundäre Trends sind Korrekturen oder Zwischenbewegungen innerhalb eines primären Trends, während kurzfristige Trends innerhalb weniger Tage oder Wochen auftreten. Beispiel: Ein Anleger beobachtet den DAX oder die Siemens Aktie und interpretiert langfristige Aufwärtstrends im Sinne der Dow-Theorie, um Entscheidungen über längerfristige Investitionen zu treffen.
Die Dow-Theorie bildet die Grundlage der modernen technischen Analyse. Dow betonte die Bedeutung von Trendbestätigung, Handelsvolumen und Marktindizes zur Beurteilung der Marktstärke. Nach seiner Theorie muss ein Trend von mehreren Indizes bestätigt werden, um zuverlässig zu sein. Dies bedeutet, dass beispielsweise ein Aufwärtstrend im Dow Jones Industrial Average durch ähnliche Bewegungen im Dow Jones Transportation Average bestätigt werden sollte. Diese Prinzipien werden heute noch in der Chartanalyse angewendet, um Marktbewegungen zu verstehen und Risiken zu steuern.
Trader und Investoren nutzen die Dow-Theorie, um Trends zu identifizieren, Marktstimmungen einzuschätzen und Ein- oder Ausstiegszeitpunkte zu planen. Ein praktisches Beispiel ist die Analyse von Indexbewegungen: Ein Chartist erkennt, dass steigende Hochs und Tiefs im DAX auf einen primären Aufwärtstrend hindeuten und nutzt diese Information für langfristige Anlageentscheidungen. Auch in der Aktienauswahl spielt die Dow-Theorie eine Rolle, indem Anleger Kursbewegungen und Volumendaten interpretieren, um Marktchancen zu erkennen.
Die Vorteile der Dow-Theorie liegen in der systematischen Analyse von Trends, der Unterstützung von Handelsentscheidungen und der historischen Bewährtheit. Sie bietet Anlegern und Tradern eine solide Grundlage, um Marktbewegungen zu verstehen. Grenzen bestehen darin, dass Trends nicht immer klar erkennbar sind, kurzfristige Schwankungen die Analyse erschweren und externe Ereignisse, wie politische Entscheidungen oder Unternehmensnachrichten, die Kursentwicklung beeinflussen können.
Charles Dow war ein Pionier der technischen Analyse und Mitbegründer des Wall Street Journal. Seine Dow-Theorie bildet die Grundlage für viele moderne Analysetechniken, die Markttrends, Volumen und Kursbewegungen systematisch untersuchen. Für Anleger und Trader ist die Beschäftigung mit Dow’s Ansätzen wertvoll, um Marktbewegungen zu verstehen, Risiken zu steuern und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.