Consols sind eine spezielle Form von Staatsanleihen, die keine feste Laufzeit haben und somit unbefristet sind. Der Begriff stammt aus Großbritannien, wo diese Anleihen erstmals im 18. Jahrhundert eingeführt wurden, um Staatsschulden langfristig zu konsolidieren. Sie werden oft als „perpetual bonds“ oder ewige Anleihen bezeichnet, da sie theoretisch unendlich Zinsen zahlen, solange der Staat solvent bleibt. Anleger erhalten regelmäßige Zinszahlungen (Coupons), während der Nennwert der Anleihe nie zurückgezahlt wird.
Consols funktionieren ähnlich wie andere Anleihen, jedoch ohne Fälligkeitsdatum. Ein Beispiel: Ein Anleger erwirbt Consols mit einem Nennwert von 1.000€ und einem jährlichen Coupon von 5%. Solange der Staat zahlungsfähig ist, erhält der Anleger jährlich 50€ Zinsen. Der Nennwert wird nicht zurückgezahlt, sodass der Wert der Consols vor allem von der Bonität des Staates und den aktuellen Zinssätzen abhängt. Der Marktpreis kann schwanken, da steigende Zinsen den Preis der Consols drücken und sinkende Zinsen ihn erhöhen.
Consols sind besonders interessant für Anleger, die langfristige und stabile Einkünfte suchen. Sie bieten eine kontinuierliche Verzinsung, solange der Emittent solvent bleibt, und können als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten dienen. Der Preis der Consols ist jedoch sehr sensitiv gegenüber Zinsänderungen, da sie unbefristet sind. Ein Anstieg der Marktzinsen führt daher zu einem Kursrückgang, während sinkende Zinsen den Preis erhöhen. Anleger sollten daher Zinssensitivität (Duration) und Inflationsrisiken berücksichtigen.
Historisch wurden Consols in Großbritannien ausgegeben, um Kriegsschulden zu konsolidieren. Die britische Regierung emittierte im 1751 „Consolidated Annuities“, die später als Consols bekannt wurden. Auch heute gibt es in vereinzelten Ländern ähnliche Instrumente, allerdings sind klassische Consols selten geworden, da Staaten eher befristete Anleihen ausgeben. Anleger und institutionelle Investoren können über Anleihenfonds oder ETFs indirekt in solche unbefristeten Anleihen investieren, um von stabilen Zinszahlungen zu profitieren.
Die Vorteile von Consols liegen in den stabilen, langfristigen Zinszahlungen und der theoretisch unendlichen Laufzeit. Sie können als Inflationsschutz oder als diversifizierendes Element im Portfolio dienen. Risiken bestehen darin, dass der Kurs stark auf Zinsänderungen reagiert und dass der reale Wert der Zinszahlungen durch Inflation gemindert werden kann. Zusätzlich besteht das Emittentenrisiko: Sollte der Staat zahlungsunfähig werden, könnten Zinszahlungen ausfallen. Anleger müssen daher die Bonität des Emittenten und die Zinssensitivität genau prüfen.
Consols sind unbefristete Staatsanleihen, die kontinuierliche Zinszahlungen leisten, ohne dass der Nennwert zurückgezahlt wird. Sie bieten langfristige, stabile Erträge, sind jedoch stark zinssensitiv und können durch Inflation oder Bonitätsprobleme des Emittenten Wertverluste erleiden. Consols eignen sich für Anleger, die eine langfristige Einkommensquelle suchen und bereit sind, das Zins- und Emittentenrisiko einzugehen.