Das DVFA/SG-Ergebnis ist eine von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) gemeinsam mit der Schmalenbach-Gesellschaft (SG) entwickelte Kennzahl, die dazu dient, die Ertragskraft eines Unternehmens möglichst objektiv und vergleichbar abzubilden. Im Unterschied zu gesetzlichen Rechnungslegungsvorschriften wie HGB oder IFRS, die bilanzpolitische Spielräume zulassen, versucht das DVFA/SG-Ergebnis durch standardisierte Bereinigungsvorgaben ein ökonomisch sinnvolles, nachhaltiges und periodenreines Ergebnis zu ermitteln.
Der zentrale Zweck besteht darin, bilanzpolitische Verzerrungen – etwa aus Sondereffekten, Einmaleinflüssen oder unterschiedlichen Bewertungsmethoden – auszuschließen, um Analysten, Investoren und institutionellen Marktteilnehmern eine möglichst realistische Einschätzung der Unternehmensprofitabilität zu ermöglichen. Damit gehört das DVFA/SG-Ergebnis zu den früh etablierten „bereinigten“ Ergebniskennzahlen, noch bevor adjusted EBIT oder adjusted EBITDA im Markt gängig wurden.
Die Berechnung folgt klar definierten Leitlinien, die regelmäßig aktualisiert und an regulatorische Trends sowie Veränderungen der Rechnungslegung angepasst werden. Zentrale Schritte der Bereinigung umfassen:
Ziel ist es, das operative Ergebnis eines Unternehmens so darzustellen, als hätte es keine außergewöhnlichen Einflüsse gegeben und würde nach einheitlichen Bewertungsregeln bilanzieren. Dadurch wird ein Ergebnis geschaffen, das besonders für Vergleiche über Zeiträume, Branchen oder internationale Märkte hinweg geeignet ist.
Das DVFA/SG-Ergebnis hat in der professionellen Finanzanalyse besondere Relevanz, weil es eine Brücke zwischen Bilanzrecht und ökonomischer Realität schlägt. Während handelsrechtliche Abschlüsse häufig Ermessensspielräume enthalten, wollen Analysten und institutionelle Investoren vor allem den nachhaltigen, wiederkehrenden Ertrag eines Unternehmens betrachten. Dafür ist die Kennzahl ideal geeignet.
Sie wird beispielsweise für folgende Zwecke genutzt:
Um die Funktionsweise zu verdeutlichen, helfen einige typische Szenarien aus der Unternehmenspraxis:
Die Beispiele zeigen, dass das DVFA/SG-Ergebnis dazu dient, Störgrößen zu beseitigen, die den Blick auf die tatsächliche wirtschaftliche Lage eines Unternehmens verzerren könnten.
Das DVFA/SG-Ergebnis gehört zu den wichtigsten bereinigten Erfolgskennzahlen im deutschsprachigen Raum. Es liefert ein transparentes, harmonisiertes und weitgehend verzerrungsfreies Bild der tatsächlichen operativen Ertragskraft eines Unternehmens. Für Analysten, institutionelle Anleger und Unternehmen selbst stellt die Kennzahl ein zentrales Werkzeug dar, um nachhaltige Entwicklungen sichtbar zu machen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Als stabiler, standardisierter Maßstab trägt das DVFA/SG-Ergebnis wesentlich zur Qualität moderner Finanzanalyse und Unternehmensbewertung bei.