Damnum

Was ist das Damnum?

Damnum (ital. für Schaden oder Verlust) wird häufig mit dem Begriff Disagio gleichgesetzt. Es beschreibt den Unterschied zwischen dem Nennbetrag eines Darlehens oder einer Forderung und dem tatsächlich ausgezahlten Betrag, also dem Verfügungsbetrag. In der Praxis handelt es sich beim Damnum um ein Darlehensabgeld, das die Finanzierungskosten eines Kredits oder die effektive Rendite einer Anleihe beeinflusst.

Funktionsweise des Damnums

Wenn ein Darlehen oder eine Anleihe mit einem Damnum ausgegeben wird, erhält der Kreditnehmer oder Anleger weniger als den Nennwert des Finanzinstruments. Beispiel: Ein Darlehen über 100.000€ wird mit einem Damnum von 2% begeben. Der Kreditnehmer bekommt also 98.000€ ausgezahlt, muss aber die volle Summe von 100.000€ zurückzahlen. Die Differenz von 2.000€ stellt das Damnum dar und erhöht die effektiven Kosten für den Kreditnehmer beziehungsweise die Rendite für den Anleger.

Bedeutung für Anleger und Kreditnehmer

Das Damnum hat konkrete Auswirkungen:

  • Für Kreditnehmer: Die Finanzierungskosten steigen, da weniger Kapital ausgezahlt, aber der volle Betrag zurückgezahlt werden muss. Vor allem bei großen Darlehen oder langen Laufzeiten kann das Damnum die Gesamtbelastung erheblich erhöhen.
  • Für Anleger: Beim Kauf von Anleihen unter Nennwert wird die Rendite erhöht, da die Rückzahlung zum Nennwert erfolgt. Das Damnum ist somit eine Möglichkeit, die effektive Verzinsung über den Nominalzins hinaus zu steigern.
  • Für Banken und Emittenten: Das Damnum dient zur Anpassung der Finanzierungskosten oder Rendite, ohne den Nominalzins zu verändern. Es ermöglicht, Kredite oder Anleihen attraktiver zu gestalten.

Praktische Umsetzung

Die Handhabung des Damnums umfasst folgende Schritte:

  • Bestimmung des Nennwerts des Darlehens oder der Anleihe.
  • Festlegung des Damnum-Prozentsatzes, z.B. 1–5% des Nennbetrags.
  • Auszahlung des verminderten Betrags an den Kreditnehmer oder Anleger.
  • Rückzahlung des vollen Nennwerts am Ende der Laufzeit.
  • Berechnung der effektiven Verzinsung unter Berücksichtigung des Damnums.

Beispiele

  • Ein Unternehmen nimmt ein Darlehen über 500.000€ auf, das mit einem Damnum von 3% belegt ist. Es erhält somit 485.000€ ausgezahlt, muss aber die vollen 500.000€ zurückzahlen.
  • Ein Anleger kauft eine Unternehmensanleihe mit einem Nennwert von 10.000€ und einem Damnum von 2%. Der Ausgabepreis beträgt 9.800€, die Rückzahlung erfolgt jedoch zum Nominalwert von 10.000€, wodurch die effektive Rendite steigt.
  • Bei variabel verzinslichen Krediten kann das Damnum zusätzlich die Zinsberechnung beeinflussen und die Gesamtkosten erhöhen.

Vorteile und Risiken

Vorteile:

  • Erhöht die effektive Rendite für Anleger
  • Flexibles Instrument zur Anpassung von Finanzierungskosten
  • Einfach zu kalkulieren und transparent darstellbar

Risiken:

  • Für Kreditnehmer: höhere effektive Kosten als der nominale Zinssatz suggeriert
  • Bei langfristigen Darlehen kann das Damnum die Belastung deutlich erhöhen
  • Fehlerhafte Berechnung kann zu falscher Einschätzung der Finanzierungsstruktur führen

boerse.de-Schlussfolgerung

Damnum bezeichnet den Abschlag zwischen Nennwert und Auszahlung eines Darlehens oder einer Anleihe. Es wirkt sich direkt auf die effektiven Kosten für Kreditnehmer und die Rendite für Anleger aus. Während es für Investoren eine Möglichkeit ist, die Verzinsung zu erhöhen, müssen Kreditnehmer das Damnum bei der Finanzierungsplanung berücksichtigen. Insgesamt stellt das Damnum ein wichtiges Instrument zur Anpassung von Kosten und Renditen im Kredit- und Anleihenmarkt dar.



Kennen Sie bereits die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt? Klicken Sie hier...