Devisenkassageschäft

Was ist ein Devisenkassageschäft?

Ein Devisenkassageschäft ist ein Handel mit Fremdwährungen, bei dem die Währungen sofort, in der Regel innerhalb von zwei Bankarbeitstagen, geliefert und bezahlt werden. Es handelt sich dabei um das klassische Spotgeschäft auf dem Devisenmarkt. Der im Geschäft festgelegte Kurs wird als Spotkurs bezeichnet und dient als Referenz für kurzfristige Zahlungen, internationale Überweisungen oder Liquiditätssteuerung.

Devisenkassageschäfte werden von Banken, Unternehmen, institutionellen Investoren und Privatanlegern genutzt, um Währungsbedarf unmittelbar zu decken, Zahlungen abzuwickeln oder kurzfristige Spekulationsstrategien umzusetzen.

Funktionsweise eines Devisenkassageschäfts

Die Funktionsweise eines Devisenkassageschäfts umfasst:

  • Spotkurs: Der aktuelle Kurs, zu dem die Währungen getauscht werden.
  • Lieferung: Die Fremdwährung wird in der Regel innerhalb von zwei Bankarbeitstagen geliefert.
  • Zahlung: Die Zahlung erfolgt gleichzeitig oder nach Vereinbarung, sodass das Geschäft zeitnah abgewickelt wird.
  • Keine Spekulation auf Laufzeit: Anders als bei Devisentermingeschäften erfolgt kein zukünftiger Währungstausch.

Bedeutung für Unternehmen, Banken und Anleger

  • Unternehmen: Devisenkassageschäfte sichern die sofortige Begleichung internationaler Rechnungen und minimieren Währungsrisiken bei kurzfristigen Zahlungen.
  • Banken: Banken nutzen Kassageschäfte zur Deckung von Kundenbedarf und zur Liquiditätssteuerung.
  • Anleger: Privatanleger können kurzfristig Währungen für Reisen, Online-Einkäufe oder Investitionen erwerben.

Beispiele aus der Praxis

Ein deutsches Unternehmen importiert Waren aus den USA und muss 50.000 USD sofort bezahlen. Über ein Devisenkassageschäft tauscht die Bank den Betrag zum aktuellen Spotkurs von 0,92€ pro USD, sodass das Unternehmen 46.000€ zahlt und die USD sofort erhält.

Eine Privatperson, die in die USA reist, kauft 1.000 USD am Devisenstand ihrer Bank zum aktuellen Spotkurs. Die Zahlung erfolgt direkt in Euro, die USD werden sofort ausgehändigt.

Vor- und Nachteile eines Devisenkassageschäfts

  • Vorteile: Sofortige Lieferung und Zahlung, einfache Abwicklung, planbare Kosten bei kurzfristigen Transaktionen, keine Zins- oder Terminkomponenten.
  • Nachteile: Kein Schutz vor zukünftigen Wechselkursschwankungen, keine Hebelwirkung oder Spekulationsmöglichkeit wie bei Termingeschäften, Abhängigkeit vom aktuellen Spotkurs.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Devisenkassageschäft ist das Grundinstrument des Devisenhandels für sofortige Transaktionen. Es bietet Unternehmen, Banken und Privatanlegern eine schnelle, transparente und planbare Möglichkeit, Fremdwährungen zu kaufen oder zu verkaufen. Obwohl keine Absicherung gegen zukünftige Kursänderungen besteht, ist das Devisenkassageschäft essenziell für den kurzfristigen internationalen Zahlungsverkehr und die unmittelbare Liquiditätssteuerung auf dem Devisenmarkt.



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