Der Dirty Price bezeichnet den Gesamtpreis einer Anleihe oder eines festverzinslichen Wertpapiers inklusive der aufgelaufenen Zinsen. Anders als der Clean Price, der nur den reinen Kurswert der Anleihe ohne Zinsen angibt, beinhaltet der Dirty Price sowohl den Nennwertanteil als auch die Zinsansprüche, die seit der letzten Zinszahlung aufgelaufen sind.
Der Dirty Price ist besonders relevant beim Kauf oder Verkauf von Anleihen zwischen den Zinszahlungsterminen, da der Käufer neben dem reinen Kurs auch die anteiligen Zinsen an den Verkäufer entrichtet. Dies stellt sicher, dass der Verkäufer für die Zeit, in der er die Anleihe gehalten hat, die ihm zustehenden Zinsen erhält.
Die Berechnung des Dirty Price erfolgt nach folgender Formel:
Ein Anleger kauft eine Unternehmensanleihe mit einem Nennwert von 10.000€ und einem Clean Price von 101%. Seit der letzten Zinszahlung sind Zinsen in Höhe von 2% aufgelaufen. Der Käufer zahlt somit 10.000€ * 1,01 + 10.000€ * 0,02 = 10.300€. Der Dirty Price beträgt damit 103% des Nennwerts.
Ein weiteres Beispiel: Bei Staatsanleihen, die quartalsweise Zinsen zahlen, muss der Käufer bei einem Kauf nach Ablauf eines Quartals den Dirty Price zahlen, damit der Verkäufer die anteiligen Zinsen erhält. Dies ist insbesondere bei großen institutionellen Transaktionen relevant, um faire Abrechnung zu gewährleisten.
Der Dirty Price ist der Gesamtpreis einer Anleihe inklusive aufgelaufener Zinsen und stellt sicher, dass der Verkäufer angemessen für die gehaltene Zeit entlohnt wird. Für Anleger ist er entscheidend, um den tatsächlichen Kaufpreis und die Rendite realistisch zu berechnen. Der Dirty Price bietet Transparenz, faire Abrechnung und ist ein unverzichtbares Instrument im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren.