Dirty Price

Was ist der Dirty Price?

Der Dirty Price bezeichnet den Gesamtpreis einer Anleihe oder eines festverzinslichen Wertpapiers inklusive der aufgelaufenen Zinsen. Anders als der Clean Price, der nur den reinen Kurswert der Anleihe ohne Zinsen angibt, beinhaltet der Dirty Price sowohl den Nennwertanteil als auch die Zinsansprüche, die seit der letzten Zinszahlung aufgelaufen sind.

Der Dirty Price ist besonders relevant beim Kauf oder Verkauf von Anleihen zwischen den Zinszahlungsterminen, da der Käufer neben dem reinen Kurs auch die anteiligen Zinsen an den Verkäufer entrichtet. Dies stellt sicher, dass der Verkäufer für die Zeit, in der er die Anleihe gehalten hat, die ihm zustehenden Zinsen erhält.

Berechnung des Dirty Price

Die Berechnung des Dirty Price erfolgt nach folgender Formel:

  • Dirty Price = Clean Price + aufgelaufene Zinsen
  • Beispiel: Eine Anleihe hat einen Clean Price von 102% des Nennwerts und seit der letzten Zinszahlung sind 1,5% Zinsen aufgelaufen. Der Dirty Price beträgt dann 102% + 1,5% = 103,5%.

Bedeutung für Anleger

  • Transparenz: Der Dirty Price gibt den tatsächlichen Kaufpreis inklusive aller aufgelaufenen Zinsen an.
  • Vergleichbarkeit: Anleger können die Kosten eines Anleihekaufs realistischer einschätzen, insbesondere bei Zwischenhandelsterminen.
  • Renditeberechnung: Für die Berechnung der effektiven Rendite ist der Dirty Price entscheidend, da er den gesamten zu zahlenden Betrag für das Wertpapier berücksichtigt.

Beispiele aus der Praxis

Ein Anleger kauft eine Unternehmensanleihe mit einem Nennwert von 10.000€ und einem Clean Price von 101%. Seit der letzten Zinszahlung sind Zinsen in Höhe von 2% aufgelaufen. Der Käufer zahlt somit 10.000€ * 1,01 + 10.000€ * 0,02 = 10.300€. Der Dirty Price beträgt damit 103% des Nennwerts.

Ein weiteres Beispiel: Bei Staatsanleihen, die quartalsweise Zinsen zahlen, muss der Käufer bei einem Kauf nach Ablauf eines Quartals den Dirty Price zahlen, damit der Verkäufer die anteiligen Zinsen erhält. Dies ist insbesondere bei großen institutionellen Transaktionen relevant, um faire Abrechnung zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile des Dirty Price

  • Vorteile: Berücksichtigt aufgelaufene Zinsen, ermöglicht exakte Kalkulation des Kaufpreises, sorgt für faire Abrechnung zwischen Käufer und Verkäufer.
  • Nachteile: Kann für Anleger verwirrend sein, da der Dirty Price höher als der Clean Price ist, erfordert genaue Berechnung der aufgelaufenen Zinsen, besonders bei variablen Kupons.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Dirty Price ist der Gesamtpreis einer Anleihe inklusive aufgelaufener Zinsen und stellt sicher, dass der Verkäufer angemessen für die gehaltene Zeit entlohnt wird. Für Anleger ist er entscheidend, um den tatsächlichen Kaufpreis und die Rendite realistisch zu berechnen. Der Dirty Price bietet Transparenz, faire Abrechnung und ist ein unverzichtbares Instrument im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren.



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