Die Dotcom-Blase bezeichnet eine Spekulationsblase an den Aktienmärkten der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre, die vor allem Unternehmen aus dem Internet- und Technologiebereich betraf. Der Begriff „Dotcom“ leitet sich von der Internetdomain „.com“ ab, die viele Unternehmen jener Zeit nutzten. Während der Dotcom-Phase stiegen die Aktienkurse zahlreicher Internetunternehmen explosionsartig an, obwohl viele dieser Firmen noch keine Gewinne erzielten oder tragfähige Geschäftsmodelle hatten.
Die Blase entstand durch eine Kombination aus Innovationshype, euphorischem Anlegerverhalten und einfachen Kapitalzugängen über die Börse. Unternehmen konnten durch Initial Public Offerings (IPOs) enorme Summen an Kapital aufnehmen, ohne dass dafür reale Umsätze oder Gewinne erforderlich waren. Viele Investoren setzten auf schnelles Wachstum und glaubten, dass die Internetwirtschaft die traditionellen Märkte grundlegend verändern würde.
Die Dotcom-Blase wurde durch mehrere Faktoren begünstigt:
Diese Kombination führte zu extrem hohen Bewertungen vieler Internetunternehmen, die häufig in keinem Verhältnis zu den erzielten Umsätzen oder Gewinnen standen.
Die Dotcom-Blase begann Mitte der 1990er-Jahre und erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 2000. Während dieser Zeit stiegen die Kurse der Nasdaq Composite, der stark technologieorientiert ist, massiv an. Viele Internetunternehmen konnten ihre Aktien innerhalb weniger Monate vervielfachen. Zu den bekanntesten Firmen dieser Phase gehörten Amazon, eBay, Cisco und Pets.com.
Ab 2000 begannen jedoch die Kurse rapide zu fallen. Investoren erkannten, dass viele Dotcom-Unternehmen weder Gewinne erwirtschafteten noch langfristig tragfähige Geschäftsmodelle hatten. Dies führte zu massiven Kursverlusten, Unternehmenspleiten und einem starken Rückgang des Nasdaq-Index. Schätzungen zufolge verloren Anleger während des Platzens der Blase Billionen US-Dollar.
Das Platzen der Dotcom-Blase hatte weitreichende Folgen:
Die Dotcom-Blase bietet wertvolle Lektionen für Anleger und Märkte:
Die Dotcom-Blase war ein Paradebeispiel für eine Spekulationsblase, die durch Euphorie, überhöhte Bewertungen und fehlende Fundamentaldaten angetrieben wurde. Ihr Platzen führte zu erheblichen Verlusten für Anleger und zu zahlreichen Unternehmenspleiten, zeigte jedoch auch die Innovationskraft des Internets und ebnete den Weg für die erfolgreiche Etablierung einiger Unternehmen. Für Anleger heute ist die Dotcom-Blase ein wichtiges Lehrstück, das verdeutlicht, dass langfristiger Erfolg von einer soliden Analyse, Risikostreuung und nachhaltigen Geschäftsmodellen abhängt.