Drawdown

Was ist ein Drawdown?

Ein Drawdown bezeichnet im Finanzwesen den Rückgang des Wertes eines Investments oder Portfolios von einem vorherigen Höchststand bis zum darauffolgenden Tiefpunkt. Er misst die zwischenzeitlichen Verluste und gibt Anlegern und Fondsmanagern einen Hinweis auf das Risiko und die Volatilität eines Investments. Drawdowns sind besonders wichtig, um die potenzielle Verlustgröße in Krisenzeiten zu bewerten und das Risikomanagement entsprechend anzupassen.

Typischerweise wird der Drawdown in Prozent ausgedrückt, um den Rückgang relativ zum Höchstwert darzustellen. Beispielsweise bedeutet ein Drawdown von 20%, dass ein Portfolio vom Höchststand um 20% gefallen ist, bevor es sich wieder erholt. Drawdowns werden sowohl bei Aktien, Fonds, Rohstoffen als auch bei Kryptowährungen und anderen Anlageklassen analysiert.

Arten von Drawdowns

Drawdowns lassen sich in verschiedenen Formen betrachten:

  • Maximaler Drawdown: Der größte Verlust vom Höchststand bis zum Tiefpunkt innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Diese Kennzahl wird oft genutzt, um die Risikostruktur eines Investments zu beurteilen.
  • Mittlerer Drawdown: Durchschnittliche Rückgänge über mehrere Perioden oder Ereignisse hinweg. Diese Kennzahl hilft, die typische Volatilität und Schwankungsbreite einzuschätzen.
  • Prozentualer und absoluter Drawdown: Während der prozentuale Drawdown relative Verluste zeigt, beschreibt der absolute Drawdown den nominalen Wertverlust in Euro, Dollar oder einer anderen Währung.

Bedeutung für Anleger

Für Anleger ist der Drawdown eine zentrale Kennzahl, um Risiken zu messen und das Risikoprofil eines Investments zu verstehen. Besonders in turbulenten Marktphasen zeigt der Drawdown, wie stark ein Portfolio zwischenzeitlich unter Druck geraten kann. Ein Investment mit hoher Rendite kann dennoch riskant sein, wenn der Drawdown stark ausfällt, da dies auf erhebliche Schwankungen hinweist. Drawdowns helfen bei:

  • Bewertung der Risikotoleranz: Anleger können entscheiden, wie viel Verlust sie kurzfristig verkraften können.
  • Risikomanagement: Fondsmanager setzen Drawdowns zur Anpassung von Stop-Loss-Strategien oder Portfolioabsicherungen ein.
  • Vergleich verschiedener Anlagen: Drawdowns erlauben die Gegenüberstellung von Fonds oder Aktien hinsichtlich ihres Risiko-Return-Profils.

Ein praktisches Beispiel: Ein Anleger hält die Allianz-Aktie, deren Kurs von 200€ auf 150€ fällt. Der Drawdown beträgt 25%, was den maximalen Wertverlust in dieser Phase anzeigt.

Berechnung eines Drawdowns

Die Berechnung eines Drawdowns erfolgt typischerweise in drei Schritten:

  • Bestimmung des letzten Höchststandes (Peak) des Investments.
  • Ermittlung des nachfolgenden Tiefpunkts (Trough) innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
  • Berechnung des Drawdowns in Prozent: Drawdown (%) = (Höchststand - Tiefpunkt) / Höchststand * 100.

Diese einfache Berechnung liefert Anlegern einen klaren Überblick über potenzielle Verluste und die Stabilität eines Investments.

Vorteile und Herausforderungen

  • Vorteile: Transparente Risikoanalyse, Vergleich von Investments, Grundlage für Stop-Loss-Strategien, Indikator für Portfolio-Volatilität.
  • Herausforderungen: Drawdowns sagen nichts über die Erholungsdauer aus, kurzfristige Schwankungen können überbewertet werden, erfordern historische Kursdaten zur Berechnung.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Drawdown ist eine wichtige Kennzahl im Risikomanagement von Investments. Sie zeigt den Rückgang vom Höchststand bis zum Tiefpunkt und ermöglicht Anlegern, das Risiko eines Portfolios zu beurteilen. Drawdowns helfen, Verlustpotenziale einzuschätzen, Strategien anzupassen und Investitionen vergleichbar zu machen. Trotz seiner Einfachheit liefert der Drawdown wertvolle Informationen über Volatilität und Marktrisiken und ist damit ein unverzichtbares Werkzeug für professionelles Investieren und fundierte Anlageentscheidungen.



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