Ein Hausse Spread ist eine Optionsstrategie, die von steigenden Kursen des Basiswerts profitiert. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus dem Kauf und Verkauf von Call-Optionen mit unterschiedlichen Ausübungspreisen, um von moderaten Kurssteigerungen zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu begrenzen. Der Hausse Spread gehört zu den sogenannten Spread-Strategien und wird vor allem von Anlegern genutzt, die eine klare Aufwärtsbewegung erwarten, aber die Kosten für den Optionskauf reduzieren möchten.
Bei einem Hausse Spread kauft der Anleger eine Call-Option mit einem niedrigeren Ausübungspreis (Strike) und verkauft gleichzeitig eine Call-Option auf denselben Basiswert mit einem höheren Strike. Beide Optionen haben denselben Verfallstermin. Durch diese Konstruktion wird die Gewinnchance auf eine moderate Kurssteigerung begrenzt, während gleichzeitig die Kosten der gekauften Option teilweise durch die Prämie der verkauften Option gedeckt werden.
Angenommen, ein Anleger erwartet, dass die Aktie der Siemens-Aktie in den nächsten Monaten moderat steigen wird. Er kauft einen Call mit einem Strike von 130€ und verkauft einen Call mit einem Strike von 140€. Fällt der Aktienkurs nicht unter 130€, steigt der Wert des gekauften Calls, während die Prämie des verkauften Calls seine Kosten senkt. Erreicht die Aktie 140€, ist der maximale Gewinn erreicht. Liegt der Kurs unter 130€, verfällt die Strategie wertlos und der Verlust ist auf die Netto-Prämie begrenzt.
Der Hausse Spread bietet klare Vorteile: Er reduziert die Kosten im Vergleich zum reinen Kauf eines Calls, begrenzt das Verlustrisiko und erlaubt eine gezielte Spekulation auf moderate Kurssteigerungen. Gleichzeitig ist der maximale Gewinn durch die verkaufte Call-Option begrenzt. Sollte der Kurs des Basiswerts stark steigen, profitiert der Anleger nicht über den oberen Strike hinaus. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Strategie bei stagnierenden oder fallenden Kursen keine Gewinne erzielt und die gezahlte Netto-Prämie verloren gehen kann.
Hausse Spreads eignen sich besonders für Anleger, die ihre Erwartungen auf moderate Kursanstiege absichern möchten. Sie können sowohl bei Einzelaktien als auch bei Indizes eingesetzt werden. Die Strategie reduziert die Volatilität des Portfolios im Vergleich zum reinen Optionskauf und bietet eine kostengünstigere Alternative, um von Aufwärtsbewegungen zu profitieren. Gleichzeitig bleibt das Verlustrisiko überschaubar und das Kapital wird effizient eingesetzt.
Ein weiteres Beispiel ist ein Hausse Spread auf einen Index wie den DAX. Der Anleger kauft einen Call mit einem Strike bei 16.000 Punkten und verkauft gleichzeitig einen Call bei 16.500 Punkten. Steigt der Index moderat, erzielt er einen Gewinn, während er sein Risiko begrenzt. Bei zu starken Kursanstiegen wird der Gewinn auf den höheren Strike gedeckelt, was den Vorteil der Kostenreduktion gegen das Risiko einer Begrenzung abwägt.
Der Hausse Spread ist eine Optionsstrategie, die moderate Kurssteigerungen ausnutzt und gleichzeitig das Risiko begrenzt. Sie kombiniert den Kauf und Verkauf von Calls mit unterschiedlichen Strikes, um die Kosten zu senken und Verluste auf die Netto-Prämie zu begrenzen. Für Anleger, die eine moderate Hausse erwarten, bietet der Hausse Spread eine attraktive Möglichkeit, Chancen und Risiken gezielt zu steuern, ohne ein hohes Kapital zu binden.