Historische Volatilität

Was ist die historische Volatilität?

Die historische Volatilität ist eine Kennzahl aus der Finanz- und Börsenanalyse, die die Schwankungsbreite eines Wertpapiers oder eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit misst. Sie gibt Anlegern Aufschluss darüber, wie stark der Kurs eines Assets innerhalb eines definierten Zeitraums schwankte. Je höher die historische Volatilität, desto stärker waren die Kursbewegungen, was auf ein höheres Risiko hinweist. Die historische Volatilität dient als Grundlage für Risikoabschätzungen, Optionspreisberechnungen und Portfolioanalysen.

Berechnung der historischen Volatilität

Die historische Volatilität wird typischerweise auf Basis der täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Kursänderungen berechnet. Dabei wird die Standardabweichung der logarithmischen Renditen eines Wertpapiers ermittelt. Ein einfaches Beispiel: Über 30 Handelstage werden die täglichen Kursveränderungen der SAP-Aktie analysiert, daraus die Renditen berechnet und die Standardabweichung als Maß der Schwankungsbreite ermittelt. Diese Kennzahl gibt Investoren eine quantitative Basis, um die Risiken vergangener Kursbewegungen einzuschätzen.

Bedeutung für Anleger

Die historische Volatilität ist ein wichtiges Instrument für Risikomanagement und Anlageentscheidungen. Sie hilft Anlegern, die Stabilität oder Instabilität eines Wertpapiers zu erkennen und ihr Portfolio entsprechend zu diversifizieren. Wertpapiere mit hoher historischer Volatilität gelten als riskanter, bieten aber potenziell höhere Renditen, während solche mit niedriger Volatilität als stabiler gelten. Insbesondere für Optionshandel, Derivatebewertung oder Value-at-Risk-Analysen ist die historische Volatilität eine zentrale Kennzahl.

Praxisbeispiele

Ein Beispiel: Die historische Volatilität der SAP-Aktie liegt über die letzten 12 Monate bei 25%. Dies bedeutet, dass die täglichen Kursbewegungen im Durchschnitt stark schwanken, was auf ein moderates Risiko hinweist. Ein Anleger, der das Risiko reduzieren möchte, könnte zusätzlich stabilere Aktien mit einer historischen Volatilität von unter 15% ins Portfolio aufnehmen. Portfolio-Manager nutzen die historische Volatilität, um die Gewichtung von Aktien, Anleihen oder ETFs an das gewünschte Risikoniveau anzupassen.

Chancen und Risiken

Die historische Volatilität bietet Chancen, da sie Transparenz über die Kursrisiken schafft und als Grundlage für Risiko- und Renditeanalysen dient. Anleger können damit die Zusammensetzung eines Portfolios optimieren, Hedging-Strategien entwickeln und fundierte Entscheidungen treffen. Risiken bestehen darin, dass die historische Volatilität ausschließlich auf Vergangenheitsdaten basiert und zukünftige Schwankungen nicht zuverlässig prognostiziert. Externe Ereignisse, Marktveränderungen oder neue Informationen können zu deutlich höheren oder niedrigeren Kursbewegungen führen, als die historische Volatilität vermuten lässt.

boerse.de-Schlussfolgerung

Die historische Volatilität ist eine essenzielle Kennzahl für die Bewertung von Risiken an den Finanzmärkten. Sie misst die Schwankungsbreite eines Wertpapiers in der Vergangenheit und liefert Anlegern wichtige Informationen für Portfolio-Management, Risikokontrolle und Handelsstrategien. Trotz ihrer Limitationen bei der Prognose zukünftiger Entwicklungen bleibt die historische Volatilität ein unverzichtbares Instrument, um Chancen und Risiken von Wertpapieren fundiert einzuschätzen.



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