Ein Interimsschein ist ein vorläufiges Wertpapier, das einem Anleger ausgestellt wird, bevor die endgültigen Aktien, Anleihen oder sonstigen Wertpapiere eines Unternehmens ausgegeben werden. Er dient in der Regel als Übergangs- oder Zwischenbeleg, bis die endgültigen Wertpapiere druck- und emissionsbereit sind. Interimsscheine werden häufig bei Kapitalerhöhungen, Börsengängen oder Umtauschaktionen von Aktien eingesetzt und ermöglichen es den Investoren, ihre Rechte an den zukünftigen endgültigen Wertpapieren bereits nachzuweisen.
Die Funktionsweise eines Interimsscheins ist relativ einfach: Nach Zeichnung oder Kauf einer Aktie oder Anleihe erhält der Anleger zunächst den Interimsschein als vorläufigen Nachweis. Dieser Interimsschein dokumentiert die Anzahl und Art der gezeichneten Wertpapiere sowie die Rechte des Anlegers, zum Beispiel Dividendenansprüche oder Zinszahlungen. Sobald die endgültigen Wertpapiere ausgegeben werden, kann der Interimsschein gegen diese eingetauscht werden. Er ist also ein temporäres Wertpapier, das die Übergangszeit bis zur endgültigen Emission überbrückt.
Interimsscheine werden vor allem in folgenden Fällen genutzt:
Der Interimsschein ist für Anleger von Bedeutung, da er die Rechte an den zukünftigen Wertpapieren dokumentiert und sicherstellt, dass Investoren ihre Ansprüche geltend machen können, selbst bevor die endgültigen Wertpapiere vorliegen.
Ein Interimsschein bietet mehrere Vorteile: Anleger können bereits nachweisen, dass sie an der Kapitalmaßnahme teilnehmen, und sind rechtlich abgesichert. Zudem erleichtert er Unternehmen die Verwaltung von Zeichnungen und die Organisation der Ausgabeprozesse.
Allerdings gibt es auch Risiken: Interimsscheine sind temporär und oft nicht frei handelbar. Die endgültigen Wertpapiere könnten sich in Bezug auf Preis oder Ausgestaltung ändern, und Anleger müssen auf die Umtauschfrist achten, um ihre Rechte nicht zu verlieren. Bei Verzögerungen in der Ausgabe kann zudem die Liquidität eingeschränkt sein.
Ein typisches Beispiel: Ein Unternehmen erhöht sein Kapital durch Ausgabe neuer Aktien. Die Investoren erhalten zunächst einen Interimsschein, der ihnen die Anzahl der gezeichneten Aktien bestätigt. Nach Fertigstellung des Emissionsprozesses werden die Interimsscheine gegen die endgültigen Aktien eingetauscht, und die Anleger erhalten ihre Anteile offiziell ins Depot gebucht.
Der Interimsschein ist ein vorläufiges Wertpapier, das Anlegern als Nachweis ihrer Ansprüche dient, bevor die endgültigen Aktien oder Anleihen ausgegeben werden. Er ermöglicht die Teilnahme an Kapitalmaßnahmen, sichert Rechte ab und erleichtert den administrativen Ablauf für Unternehmen. Für Investoren ist der Interimsschein ein wichtiges Instrument, um ihre Beteiligung zu dokumentieren und rechtlich abzusichern, bis die endgültigen Wertpapiere vorliegen.