Langläufer

Was ist ein Langläufer?

Ein Langläufer ist ein Finanzinstrument, meist eine Anleihe, das über eine besonders lange Laufzeit verfügt – typischerweise über zehn Jahre. Langläufer zeichnen sich durch feste Zinszahlungen während der gesamten Laufzeit und die Rückzahlung des Nominalwerts am Ende der Laufzeit aus. Sie werden sowohl von Staaten als auch von Unternehmen ausgegeben und dienen Anlegern, die langfristig planbare Erträge erzielen möchten. Aufgrund der langen Laufzeit weisen Langläufer besondere Chancen, aber auch erhöhte Risiken auf, insbesondere im Hinblick auf Zinsänderungen und Bonität des Emittenten.

Funktionsweise von Langläufern

Langläufer zahlen in der Regel regelmäßig Zinsen, sogenannte Kupons, und bieten am Ende der Laufzeit die Rückzahlung des Nominalwertes. Die langen Laufzeiten erlauben es Emittenten, Kapital über einen längeren Zeitraum zu binden, um größere Investitionsprojekte zu finanzieren. Anleger profitieren von planbaren Erträgen, müssen jedoch das höhere Risiko steigender Zinsen oder Bonitätsprobleme berücksichtigen. Beispiel: Ein Investor kauft eine Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Jährlich erhält er Zinszahlungen, und nach Ablauf der 20 Jahre wird der Nominalwert zurückgezahlt.

Auswirkungen auf Rendite und Risiko

Die lange Laufzeit von Langläufern wirkt sich direkt auf Rendite und Risiko aus:

  • Zinsänderungsrisiko: Längere Laufzeiten reagieren empfindlicher auf Änderungen des Marktzinsniveaus, wodurch der Kurs stärker schwanken kann.
  • Bonitätsrisiko: Über lange Zeiträume steigt die Unsicherheit, dass der Emittent zahlungsunfähig wird oder Kupons ausfallen könnten.
  • Rendite: Langläufer bieten häufig höhere Kupons als Kurz- oder Mittelfristanleihen, um das längere Risiko zu kompensieren.
  • Inflationsrisiko: Über Jahrzehnte kann die Inflation die realen Erträge schmälern, wodurch die langfristige Kaufkraft der Rückzahlung sinkt.

Beispiele aus der Praxis

Ein Beispiel: Ein Anleger investiert in einen zehnjährigen Bundesanleihe-Langläufer. Die Zinszahlungen sind planbar, die Bonität des Staates gilt als hoch, dennoch muss der Anleger das Zinsänderungsrisiko beachten. Ein weiteres Beispiel: Unternehmen wie Siemens oder die Deutsche Telekom geben Langläufer mit Laufzeiten von 15 bis 30 Jahren aus, um langfristige Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Anleger erhalten über die gesamte Laufzeit feste Zinsen und am Ende den Nominalwert zurück, profitieren aber auch von möglichen Kurssteigerungen, falls das Marktzinsniveau fällt.

Bedeutung für Anleger

Langläufer eignen sich für Anleger, die eine langfristige Anlage mit planbaren Erträgen suchen und bereit sind, das Risiko von Zinsänderungen und Bonitätsproblemen über einen langen Zeitraum zu tragen. Sie sind besonders attraktiv für institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Pensionsfonds, die langfristige Verbindlichkeiten mit sicheren Cashflows absichern müssen. Für private Anleger bieten Langläufer eine Möglichkeit, die Portfoliorendite zu steigern, sollten jedoch mit einer ausgewogenen Mischung aus kurz- und mittelfristigen Anlagen kombiniert werden, um das Zins- und Liquiditätsrisiko zu reduzieren.

boerse.de-Schlussfolgerung

Langläufer sind festverzinsliche Wertpapiere mit besonders langer Laufzeit, die langfristige Zinszahlungen und planbare Kapitalrückflüsse bieten. Sie kombinieren Chancen auf höhere Renditen mit Risiken durch Zinsänderungen, Inflation und Bonitätsentwicklung. Für Anleger, die langfristige Planbarkeit suchen und das höhere Risiko akzeptieren, stellen Langläufer eine attraktive Anlageoption dar, um langfristig stabile Erträge zu erzielen und strategisch in das Portfolio zu integrieren.



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