Out-of-the-Money-Option

Was ist eine Out-of-the-Money-Option?

Eine Out-of-the-Money-Option (OTM) ist ein Begriff aus dem Optionshandel und beschreibt eine Option, die derzeit keinen inneren Wert besitzt. Das bedeutet, dass die Ausübung der Option im Moment keinen wirtschaftlichen Vorteil für den Inhaber hätte, da der Ausübungspreis (Strike-Preis) ungünstiger ist als der aktuelle Marktpreis des Basiswerts.

Funktionsweise einer Out-of-the-Money-Option

OTM-Optionen können sowohl für Kaufoptionen (Call-Optionen) als auch für Verkaufsoptionen (Put-Optionen) gelten:

  • Call-Option: Eine Call-Option ist OTM, wenn der Ausübungspreis über dem aktuellen Kurs des Basiswerts liegt. Der Kauf der Aktie zum Strike-Preis wäre teurer als der direkte Kauf am Markt.
  • Put-Option: Eine Put-Option ist OTM, wenn der Ausübungspreis unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts liegt. Der Verkauf der Aktie zum Strike-Preis wäre weniger vorteilhaft als der Verkauf am Markt.
  • Kein innerer Wert: OTM-Optionen bestehen nur aus Zeitwert; der innere Wert beträgt null.

Beispiel: Eine Call-Option auf eine Aktie mit Strike-Preis von 50 € ist OTM, wenn die Aktie aktuell bei 45 € notiert. Für einen Put mit Strike-Preis von 40 € wäre dieselbe Aktie OTM, da der Marktpreis höher liegt.

Bedeutung für Anleger

Out-of-the-Money-Optionen sind vor allem für spekulative Anleger und Hedger relevant. Ihre Bedeutung umfasst:

  • Geringere Kosten: OTM-Optionen sind günstiger als In-the-Money-Optionen, da sie derzeit keinen inneren Wert haben.
  • Hebelwirkung: Kleine Kursbewegungen des Basiswerts können zu überproportionalen Gewinnen führen, wenn die Option ins Geld (In-the-Money) läuft.
  • Risikoreduzierung: Der maximale Verlust beschränkt sich auf die gezahlte Optionsprämie, wodurch OTM-Optionen kalkulierbares Risiko bieten.

Praktische Beispiele

OTM-Optionen werden in verschiedenen Strategien eingesetzt:

  • Spekulation: Trader kaufen OTM-Call-Optionen, wenn sie kurzfristig steigende Kurse erwarten.
  • Hedging: Anleger sichern sich gegen kurzfristige Kursrückgänge mit OTM-Put-Optionen ab.
  • Strategische Kombinationen: Bei Spread- oder Straddle-Strategien werden OTM-Optionen genutzt, um Chancen auf hohe Gewinne bei begrenztem Risiko zu erhöhen.

Ein Beispiel: Ein Anleger erwartet, dass die Aktie eines Technologieunternehmens in den nächsten drei Monaten von 100 € auf über 110 € steigt. Er kauft eine OTM-Call-Option mit Strike-Preis 110 €, die günstig ist, aber bei erfolgreichem Kursanstieg stark an Wert gewinnen kann.

Besonderheiten

OTM-Optionen besitzen keinen inneren Wert, nur Zeitwert. Das bedeutet, dass der Wert der Option ausschließlich von der verbleibenden Laufzeit, Volatilität und weiteren Faktoren wie Zinsniveau oder Dividenden abhängig ist. Optionen, die OTM bleiben, verfallen wertlos. Daher sind sie risikoreicher als In-the-Money-Optionen, bieten jedoch höhere potenzielle Renditen bei Kursbewegungen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Eine Out-of-the-Money-Option ist eine Option ohne inneren Wert, deren Ausübung aktuell keinen wirtschaftlichen Vorteil bietet. Sie eignet sich für Anleger, die mit überschaubarem Kapitaleinsatz auf Kursbewegungen spekulieren oder Risiken absichern möchten. OTM-Optionen bieten Hebelwirkung und Chancen auf überproportionale Gewinne, erfordern jedoch ein genaues Verständnis von Zeitwert, Volatilität und Marktbedingungen.



Kennen Sie bereits die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt? Klicken Sie hier...