Das Pensionsgeschäft ist ein klassisches Geschäftsfeld von Banken, bei dem Wertpapiere kurzfristig gegen Bargeld als Sicherheit verliehen werden. Es handelt sich dabei um eine Art gesichertes Kreditgeschäft: Eine Partei verkauft Wertpapiere an eine andere und vereinbart gleichzeitig, diese Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zurückzukaufen. In der Finanzwelt wird dies auch als Repurchase Agreement (Repo) bezeichnet. Das Pensionsgeschäft dient sowohl der kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung als auch der Anlage überschüssiger Mittel.
Im Kern läuft ein Pensionsgeschäft wie folgt ab:
Beispiel: Eine Bank verkauft Staatsanleihen im Wert von 1 Million Euro an eine andere Bank und vereinbart, diese nach 7 Tagen für 1,001 Millionen Euro zurückzukaufen. Die Differenz von 1.000 Euro entspricht dem Zins für die kurzfristige Liquiditätsüberlassung.
Das Pensionsgeschäft kann in zwei Hauptformen unterschieden werden:
Beide Formen ermöglichen eine flexible Liquiditätssteuerung und gelten als risikoärmer als ungesicherte Geldmarktgeschäfte, da die Wertpapiere als Sicherheit dienen.
Das Pensionsgeschäft hat in der Finanzwelt mehrere zentrale Funktionen:
Für institutionelle Investoren und Banken ist das Pensionsgeschäft ein unverzichtbares Instrument im Geldmarkt, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder kurzfristige Überschüsse effizient anzulegen.
Ein typisches Beispiel ist die Nutzung von Staatsanleihen im Pensionsgeschäft. Eine Bank hält Bundesanleihen und benötigt kurzfristig Bargeld. Sie verkauft die Anleihen über ein Repo-Geschäft an eine andere Bank und vereinbart den Rückkauf nach wenigen Tagen. So erhält sie die notwendige Liquidität, während der Käufer der Anleihen eine sichere kurzfristige Anlage mit Zinsertrag erhält.
Auch institutionelle Investoren wie Pensionskassen oder Fonds nutzen das Pensionsgeschäft, um überschüssige Mittel kurzfristig anzulegen und gleichzeitig von sicheren Wertpapieren zu profitieren.
Das Pensionsgeschäft ist ein zentrales Instrument des kurzfristigen Liquiditätsmanagements im Finanzsystem. Es ermöglicht Banken und institutionellen Investoren, Mittel effizient zu beschaffen oder anzulegen, Risiken durch Wertpapiersicherheiten zu reduzieren und Zinserträge zu erzielen. Für den Geldmarkt trägt das Pensionsgeschäft zur Stabilität und Funktionsfähigkeit bei und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Finanzmärkte.