Per annum

Was bedeutet Per annum?

Der Ausdruck Per annum ist lateinischen Ursprungs und bedeutet wörtlich „pro Jahr“. In der Finanzwelt wird er verwendet, um Zinssätze, Renditen oder Gebühren auf Jahresbasis anzugeben. Dabei kann es sich um die Verzinsung von Krediten, die jährliche Dividendenrendite von Aktien oder die jährliche Gebühr eines Investmentfonds handeln. Der Begriff sorgt für eine einheitliche Vergleichbarkeit von zeitlich unterschiedlichen Zahlungen oder Erträgen.

Anwendungsbereiche von Per annum

Per annum findet in vielen Bereichen der Finanz- und Wirtschaftsbranche Anwendung. Typische Beispiele sind:

  • Kreditzinsen: Banken geben Kreditzinsen häufig in Prozent pro annum an, um den jährlichen Zinsaufwand zu verdeutlichen.
  • Anleihen: Die jährliche Verzinsung (Kupon) von Anleihen wird in der Regel als Prozentwert per annum angegeben.
  • Dividendenrendite: Aktienanleger sehen häufig Angaben wie „4 % per annum“, was die jährliche Dividendenrendite beschreibt.
  • Managementgebühren: Investmentfonds oder ETFs geben ihre jährlichen Kosten oft als Prozentsatz per annum an.

Berechnung von per annum

Die Angabe „per annum“ stellt sicher, dass Zinssätze oder Renditen auf ein Jahr normiert sind, unabhängig von der tatsächlichen Laufzeit der Anlage oder des Kredits. Bei der Berechnung können unterschiedliche Methoden verwendet werden:

  • Einfache Verzinsung: Zinsen werden auf das Anfangskapital berechnet und nicht kapitalisiert.
  • Zinseszins: Bei mehrfacher Verzinsung innerhalb eines Jahres werden die Zinsen auf das Kapital inklusive bereits angefallener Zinsen berechnet. Dies wird häufig als „annualisierte Rendite“ bezeichnet.

Beispiel: Ein Kredit von 1.000 € mit einem Zinssatz von 5 % per annum würde bei einfacher Verzinsung nach einem Jahr 1.050 € ergeben. Bei vierteljährlicher Zinskapitalisierung fällt die Rendite etwas höher aus, da Zinsen auf Zinsen anfallen.

Bedeutung für Anleger und Kreditnehmer

Die Angabe per annum ist entscheidend für Transparenz und Vergleichbarkeit. Sie ermöglicht:

  • Vergleich von Angeboten: Unterschiedliche Finanzprodukte lassen sich durch die Normierung auf Jahresbasis direkt vergleichen.
  • Renditeplanung: Anleger können die erwarteten jährlichen Erträge oder Kosten kalkulieren.
  • Kreditbewertung: Kreditnehmer können Zinssätze verschiedener Banken oder Laufzeiten vergleichen, um die wirtschaftlichste Option zu wählen.

Besonders bei kurzfristigen Anlagen oder variablen Zinssätzen ist die Umrechnung auf per annum eine gängige Praxis, um die Effektivität der Anlage transparent darzustellen.

Beispiele aus der Praxis

Ein klassisches Beispiel ist ein Tagesgeldkonto mit einem Zinssatz von 3 % per annum. Unabhängig davon, wie oft Zinsen tatsächlich gutgeschrieben werden (monatlich oder quartalsweise), gibt der per annum-Zinssatz den jährlichen Ertrag auf das angelegte Kapital an.

Auch bei Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen wird die Verzinsung häufig als Kupon in Prozent per annum angegeben. Bei Fonds oder ETFs sehen Anleger die Verwaltungsgebühren meist in Prozent per annum, z.B. 0,5 % per annum, um die jährlichen Kosten transparent darzustellen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Begriff Per annum ist eine zentrale Standardangabe in der Finanzwelt, um Zinssätze, Renditen oder Gebühren auf Jahresbasis darzustellen. Er ermöglicht Transparenz, Vergleichbarkeit und fundierte Entscheidungen für Anleger, Kreditnehmer und Finanzexperten. Ob bei Krediten, Anleihen, Investmentfonds oder Tagesgeld – per annum stellt sicher, dass alle Beteiligten die jährlichen Erträge oder Kosten korrekt einschätzen können.



Kennen Sie bereits die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt? Klicken Sie hier...